Episode 93 (Sondersendung): Die Geschichte der Landsmannschaften

Shownotes

Wie entstanden Landsmannschaften? Was unterscheidet sie von Burschenschaften und Corps? Und wie überlebten sie Drittes Reich, DDR und Generationenwandel? Historiker Prof. Dr. Holger Zinn gibt einen spannenden Überblick über Herkunft, Entwicklung und Zukunft des verbindungsstudentischen Lebens – mit vielen Anekdoten, fundiertem Wissen und persönlichem Bezug. Eine Pflichtfolge für Verbindungsinteressierte!

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Transkript anzeigen

Korpo Content Lab: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Lava Lümmel, der Corpo Talk. Mein Name ist Jan und ich bin euer Host. Heute haben wir wieder einen ganz besonderen Gast. Nicht im Studio, wir nehmen das ganze Remote auf und zwar Professor Dr. Holger Zinn. Er ist alter Herr der Landsmannschaft Katja zu Marburg und ein Kenner der Verbindungsgeschichte im Kontext des Coburger Konvents. Als Leiter des Archivs des Coburger Konvents bewahrt und er vorstellt die Geschichte der Landsmannschaften und Turnerschaften mit großer Leidenschaft. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er Mit-Herausgeber der Historia Academica und aktives Mitglied in mehreren studentengeschichtlichen Vereinen. Dort hat er eine beachtliche Menge an Veröffentlichungen publiziert und sein Wissen verbindet akademische Tiefe mit gelebter Verbindungstradition und macht ihn seinem idealen Gesprächspartner für diese Folge, wo wir über die Geschichte der Landsmannschaften sprechen werden. Lieber Holger, schön, dass du da bist.

Holger Zinn: Danke für die kurze Einführung und die Lobpreisung meiner bisherigen Kätigkeit. Ich freue mich auf deine Fragen. Ich freue mich auf das Gespräch. Lass uns einfach starten.

Korpo Content Lab: Sehr schön. Stellen wir uns mal vor, wir schreiben das Jahr 1750 an einer deutschen Universität und es kommt ein neuer Student an. Sofort wird er in eine Gruppe von Kommilitonen gesteckt, nicht nach Studienfach, sondern nach Herkunft. Dort gibt es Regeln, Feten und sogar Duelle mit anderen Gruppen. War das ein elitärer Geheimbund oder eine Notwendigkeit des damaligen Studentenlebens?

Holger Zinn: Es ist eine klassische Antwort sowohl als auch. Also auf der einen Seite Notwendigkeit. Wir haben ganz junge Leute. Also wir müssen immer sehen, dass Studenten in der damaligen Zeit deutlich jünger waren. Die waren keine 20, 22, sondern die waren Jugendliche. Das ist die eine Seite. man musste diese jungen Menschen so bisschen unter Kontrolle bringen. Das ist das eine. Sie waren auch keine Wochenendheimfahrer. Sie waren fern der Heimat. Man muss sich immer überlegen, die Mobilitätsverhältnisse in Deutschland waren eben anders damals. Man war während des Semesters, teilweise während des kompletten Studiums am Studienort und da braucht es eben diesen Ankerpunkt. Dann braucht so ein Zusammenleben natürlich auch Regeln, gerade bei jungen Leuten. Also es war schon eine Notwendigkeit, wenn man sich junge Leute in der Sturm- und Rangphase anguckt. Der zweite Grund, warum sie notwendig war, wir haben oft die Situation, dass Landesherren Sponsoren dieser Einrichtungen waren und die haben natürlich da Geld reingesteckt und wollten auch einen entsprechenden Output. Also sprich ein erfolgreiches Studium bei ihren Landeskindern. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite, die Notwendigkeit haben wir sozusagen abgehakt. Jetzt kommt der Geheimbund. Natürlich, jede Gruppe die sich sozusagen nach außen von anderen abgrenzt, ist aus Sicht der anderen vielleicht etwas elitär, etwas geheimbündlerisch. Gerade die Bevölkerung hat das natürlich als solches wahrgenommen. was wir heute noch kennen, Kooperationen grenzen sich gegenüber anderen Kooperationen ab. Auch dieses elitäre, ich sag mal so Bayern München mäßig mir san mir, die anderen sind nicht so gut und

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Deswegen auf der einen Seite die Notwendigkeit, auf der anderen Seite sowas wie eine geheime Organisation. Man hat seine eigenen Regeln gehabt, man hat sein eigenes Leben gehabt, das man nicht unbedingt nach außen getragen hat.

Korpo Content Lab: Was hat dich als Historiker am Thema studentische Landsmannschaften bis jetzt besonders immer fasziniert?

Holger Zinn: Ja, das ist eine ganz komische Konstellation. bin einer der wenigen Menschen, ich bin geboren in Coburg. Ich habe also als Kind den Coburger Konvent von Anfang an miterlebt. Mein erstes Coburg als Schülerverbindungsmensch war 1985 herum. man hat Bundesbrüder in der Schülerverbindung, die dann auch Landsmannschafter sind, was relativ nahe liegt. Und da kommt man sozusagen in das Ganze rein. Ja, war es so, dass ich mir den ein oder anderen Bund angeschaut habe, bevor ich aktiv geworden bin. Ja, da bin ich eben, weil es mir von der Art her gepasst hat, gefallen hat, bei einer Landsmannschaft hängen geblieben. Also es ist jetzt keine gezielte Auswahl aufgrund der Geschichte, aufgrund der Tradition, sondern aufgrund der Menschen, die dort waren. Und sinnlicherweise war damals in meinem Bund ein großer Teil der Bundesbrüder, die da aktiv waren, auch aus Coburg und der Coburger Umgebung. Also wir waren sozusagen fast eine echte Landsmannschaft. Und es war damals so, das war für mich eigentlich was ganz Angenehmes. Deswegen kam ich sozusagen in die Landsmannschaft. Die Geschichte, also ich wollte eigentlich Geschichte studieren, Anekdote am Rand.

Korpo Content Lab: Okay, das ist gut.

Holger Zinn: Mein Vater fragte mich, als ich Abitur gemacht habe, was willst du machen? Ich sagte, ich möchte studieren. Und da sagte er was? Und da sagte ich Archäologie. Und er fragte drauf, und wer zahlt das? Dann habe ich mich für VWL entschieden und habe dann, na ja, im Parallel dazu irgendwann mal mit Geschichte angefangen. Und da war mein erstes historisches Seminar, das Seminar, wie war das? Studieren im 17. Jahrhundert. Ich habe immer studentengeschichtliche Themen gern auch gemacht. Dann kam man so rein und irgendwann ist man dann hängen geblieben bei der Verbandsgeschichte, bei der Bundesgeschichte. Das hat sich so ergeben.

Korpo Content Lab: Ja, schön, wie sich das manchmal entwickelt. Wie du ja auch gesagt hattest, die wenigsten werden ja aktiv, weil sie genau diese Art von Verbindung ja eigentlich beitreten wollen, sondern die meisten haben ja gar keine Ahnung. Sie kommen in Kontakt mit der Gruppe an sich. Sie mögen die Leute, die sie dort finden und werden wegen diesen Leuten ja aktiv. diese Verbindungsart ist ja dann erstmal nachrangig in den meisten Fällen.

Holger Zinn: Ich habe mir alles angeguckt. Ich war mit meinem damaligen Sportlehrer, der rief mich mal in meiner Bundeswehrzeit an, ob ich Lust hätte, ihm am Wochenende zu seiner Studentenverbindung zu fahren. Das war eine Burschenschaft. habe Bundesbrüder, die sind Chorstudenten. Ich habe mir das alles angeguckt und bin dann bei dem Bund hängen geblieben, bei dem ich heute noch bin. Das ist halt so. die Situation einfach gepasst hat.

Korpo Content Lab: wichtig, so muss das auch sein. Dann lass uns mal auf das

Holger Zinn: Also das ist... Ich unterbrech dich gerade.

Korpo Content Lab: Nein, tu mal. Dann lass uns mal auf das Thema zurückkommen und zwar, warum reden wir von Landsmannschaften im alten Sinne und Landsmannschaften im neueren Sinne und warum haben sich gerade in Göttingen diese ersten Landsmannschaften gegründet?

Holger Zinn: Das ist Zufall. Also Göttingen ist so ein bisschen Zufall. Das ergibt sich dadurch, dass Göttingen auch am besten erforscht ist. In Marburg zum Beispiel hat man da relativ wenig bisher dazu gemacht. In anderen Orten auch. Liegt einfach daran, jetzt muss man auch mal ganz nüchtern sagen, die Hochschulen waren sehr klein. Zu der Zeit haben da vielleicht, also im Deutschen Reich haben so 1800 drum, wenn das überhaupt 10.000 Leute waren, die da studiert haben. Das verteilt sich auf zig Hochschulen, da kommen dann auf jede Hochschule keine 200, vielleicht bei großen Hochschulen 300 Leute. Also das ist jetzt nicht so, dass man da Massen hätte. Das ist das eine. Und das zweite ist, Studentengeschichte ist nicht das Forschungsgebiet, mit dem man sich profilieren kann als Historiker. Deswegen es nicht erforscht. Also Wissenschaftsgeschichte, Geschichte der Lehrenden, das ist stärker erforscht.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Aber Studentengeschichte ist so ein Ding, ich sage, damit kann man sich nicht profilieren. Und Göttingen ist es erforscht. Aber man kann sagen, wir kommen ja aus den ganz alten Nationen, also übersetzt dann in Landsmannschaften. Und dann haben wir immer wieder die Situation, das lustige Studentenleben wird etwas überbordend. Die Landesherren verbieten diese Art von Verbindungen. Dann entsteht der gleiche Verein unter neuen Namen.

Korpo Content Lab: Jahr.

Holger Zinn: Dann wird es aus einer Landsmannschaft, wird dann ein Chor oder ein Kränzchen oder ein Club oder was auch immer. Und dann wird dieser Club oder dieses Kränzchen auch wieder wild. Man hält sich ein paar Jahre zurück und dann wird das Kränzchen verboten und wird es wieder eine Landsmannschaft. Also die Namensbezeichnung, die ist in den frühen Jahren sehr flexibel. Deswegen würde ich da jetzt gar nicht so sagen, das hat irgendeine

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: bedeutend, es war eine praktische Sache.

Korpo Content Lab: Ich meine, wir Burschenschaften haben ja auch unseren Ursprung ja auch irgendwo in den Landsmannschaften. Wenn man sich ja die Ur-Burschenschaften anschaut, die sich 12. Juni 1815 konstituiert haben, waren das ja erst mal drei Landsmannschaften im Vorfeld, die ihre Fahnen gesenkt haben und als Burschenschaften wieder gehoben haben. Und da haben wir ja dann direkt schon eine kleine historische Kontinuität, also wie dieser Baum der Verbindungen sich entwickelt hat über die Jahrhunderte.

Holger Zinn: Genau.

Holger Zinn: Aber da siehst du den Unterschied. Die Landsmannschaften zusammenschlüsse regionaler Studenten aus der gleichen Region. Während die Bürgerschaft ist ja die allgemeine Studentenschaft, die auch sich politisch äußert und die alten Landsmannschaften hatten mit Politik gar nichts am Hut. Also die waren in ihrer Region, die waren in ihrem Umfeld und gleichzeitig entstehen ja auch die meisten Chors, die alten Chors.

Korpo Content Lab: Mhm.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Also da geht es ja mehr ums gesellschaftliche, das Statusdenken. Da ist sozusagen das Thema Landsmannschaften runtergefahren, dann werden die Kurs wählt, dann kommen die Landsmannschaften wieder. Also das ist alles so, wenn man es im Gesamtkontext sieht, ist es irgendwo schlüssig. Also diese Entwicklung. Die Landsmannschaften, das ist dann ein Thema, Von den alten Landesmannschaften haben wir bei uns im Verband nur noch ganz wenige. Wir Sorabia, Westfalen, die alte Leipziger Prediger Gesellschaft als älteste Verbindung, die heute noch existiert. Das ist alt.

Korpo Content Lab: Mhm.

Korpo Content Lab: Ich glaube, die geht doch, wenn man auch die Vorläuferorganisation zusammenzählt, glaube ich, bis ins 16. Jahrhundert zurück, oder?

Holger Zinn: Also das ist so alt, also uralt, sagen wir mal so. Dann hören wir nach, wie der Name auch sagt, Ulmia Tübingen. Das waren die Ulmer, die in Tübingen studiert haben. Ich hab gerade die Woche im WhatsApp-Chat mal eines Bundes gesehen, Bilder vom Stiftungsfest. Die haben irgendwie eine riesige Zahl, ich hab mit 200 irgendwas das Stiftungsfest gehabt. Also das geht ganz weit zurück. Aber die meisten Landsmannschaften

Korpo Content Lab: Mhm.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: die es heute gibt, die kommen auf in den 1830er, 1850er Jahren. Dann kommt noch mal eine Welle, als der Mittelstand die Hochschulen langsam besucht. das ist, Landsmannschaft ist eigentlich eher so was, eine Geschichte des Mittelstandes der mittleren Gesellschaftsschichten. die kommen ja erst so Ende. der ist 19. Jahrhunderts. Da gibt es noch mal so einen Boom bei den Landsmannschaften und dann natürlich mit dem Schwung der 20er Jahre, wo wir einfach nach dem ersten Weltkrieg, wo der Mittelstand auch noch mal stärker auf die Hochschulen drängt, da haben wir dann die Landsmannschaften, Turnerschaften, Sängerschaften, was es da so gibt, die eher den Mittelstand aufnehmen, die auch so von der Art her eher mittelständisch sind, die haben wir dann da.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: und da ist auch nochmal so ein Wachstum zu sehen. Also von den ganz Alchen, da haben wir so ein paar Exoten im Verband.

Korpo Content Lab: Was mich da auch interessieren würde, ja, wir haben ja vor allem im 18. Jahrhundert die Studentenorten und die Studentengrenzien, die ja auch praktisch in der reziprockenen Wechselwirkung ja mit den Freimaurer-Logen ja auch sich entwickelt und weiterentwickelt haben, konstitutionell. Also wenn man sich hier anschaut, vor allem die Studentenorten haben ja einmal diesen Logeneinfluss und vor allem diese Grundstruktur, die sie von Klöstern übernommen haben. Deswegen wir immer noch ein Kondent haben, wie uns mit Also in dem Konnotation Bruder halt ansprechenden Sinne des Bundesbruders oder des Chorbruders, wie das heute auch verschiedenste Verbindungsarten verteilt ist. Der Verbandsbruder, der Waffenbruder, der Farbenbruder etc. Das hat ja alles seine Wurzeln da drin. Wie hat sich das auf die die Landsmannschaften, sagen wir mal, des neueren Sinnes halt ausgewirkt, also in der Konstitution, weil Die Frage, die ich hinziehen möchte, ja, wir haben ja auch die Chores, die in diesem Zeitraum entstehen. Du hast ja gerade gesagt, das ist ein ganz fluider Zustand gewesen. Das war je nach Notwendigkeit oder situationsbezogen. Hat man sich in Chores für zwischenzeitlich umkonstituiert, ist dann wieder eine Landsmannschaft geworden und so weiter und zurück. Wie hat sich das da manifestiert? Und was war die Idee der Landsmannschaften denn am Ende, als es dann Burschenschaften gibt, Chores gibt? Wo sieht man die Landsmannschaften in dem Bereich? Was ist der Sinn und Zweck, das Ziel dahinter zu existieren und junge Studenten in sich zu vereinigen?

Holger Zinn: wenn man sich die Gründe anguckt, warum es dann einen Landsmannschaftsverband gibt, dann steht da eine Sache ganz stark im Mittelpunkt, die Freundschaft. Also nicht das Politische, nicht das Gesellschaftliche, nicht das Sportliche, sondern das wird in den Dialogen, im Schriftwechsel zwischen den Gründungslandsmannschaften recht schnell deutlich, dass es die Freundschaft ist. dass es das Erlebnis ist, wenn man den Studienort gewechselt hat, zum anderen Bund ist, dass man dort Freunde gefunden hat. Also ist ein ganz wichtiger Punkt, den man da in diesem Dialog zwischen den Gründungslandsmannschaften immer wieder drin hat. Das findet man bei den anderen Kooperationstypen nicht so stark, meiner Meinung nach. Also das merkt man auch. Also wir haben kein politisches Sendungsbewusstsein, das merkt man bis heute. sind jetzt auch nicht die Gesellschaftstiger und müssen uns da mit Bällen und Showauftritten repräsentieren, sondern bei uns ist es wirklich mehr so das bodenständig Freundschaftliche. Das zieht sich heute so ein bisschen durch.

Korpo Content Lab: Hm?

Korpo Content Lab: Ja, das habe ich ja so bisschen auch bei meinem alten Fuchs-Major damals gelernt, als ich noch Fuchs war. Der hat immer mal gesagt, dass die Landsmannschaft so eine große Schnittmenge darstellt zwischen Burschenschaften und Chors. Also es gibt ja viele Verbindungen, die ja immer noch ihre Art, also ein paar wechseln. Zum Beispiel, ich kenne eine Verbindung, dass ein Chor mit einer Burschenschaft fusioniert und die haben sich in eine Landsmannschaft zum Beispiel dann umkonstituiert. Es ist ja auch so, wenn man so mentalitätentechnisch guckt, der, also zum Burschenschaft der Landsmannschaft da sehr nah verwandt. Also was auch viele Burschenschaften überlegen, wenn sie merken, wir wollen keine Burschenschaft mehr sein, ist ja meistens Landsmannschaft, die erste Wahl. Und dann ist die Verwandtschaft dann zum Chor sehr nah, finde ich halt auch in der Art. Also da ist die Landsmannschaft im Chor dann auch wieder näher als die Burschenschaft im Chor näher ist. Würdest du das so unterstreichen oder?

Holger Zinn: definitiv. man muss sich das Ganze mal angucken im historischen Kontext. Wir haben ja gerade in den Jahren, wo das Wachstum der Hochschulen ist, da haben wir natürlich auch die Situation, dass sozusagen die Studentenverbindungen in die prestigeträchtigen Verbände wollten. Natürlich, die Chorverbände standen oben, die Burschenschaften, ich sag mal, runter daneben und dann gab es die Verbände des Mittelstandes, man dann auch sozusagen als Verbindung rein kam, ohne jetzt mal so den Megaaufwand. Ich sehe es bei uns im Bund, bei mir im Bund, wir waren Sängerschaft und haben dann sozusagen, sind aus der Sängerschaft ausgetreten, haben dann gesucht, wie es weitergehen sollte. Da war eigentlich auch die Nähe zur Landsmannschaft und ja, das hat man dann schon sozusagen. In der Hierarchie war die Landsmannschaft über den Sängern, über nicht fadentragenden Bünden, nicht schlagenden Bünden. Das heißt dann, man hat sozusagen einen Prestigegewinnen gemacht. Wobei bei den oberen drei, vier Militurnern zusammen, würde ich das jetzt nicht so stark differenzieren, aber alles andere hat nach oben gestrebt. Und ja... Wir wechseln dann, also gibt Bünde, die wechseln dann den Namen, die wechseln dann auch ihren Verband und so weiter. Aber das ist, ich mal, der natürlichen Dynamik geschuldet. Also das ist eine Aktivität, die sagt dann, wir sind politisch, wir fühlen uns burschenschaftlich. Vom Grundgedanken her, dann gibt es vielleicht eine Aktivität, sagt, wir haben mit Burschenschaft nichts am Hut, für uns ist es wichtig.

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: gesellschaftlich aufzutreten und dann tendiert man vielleicht zu einem Blick zu den Coas. das ist halt so. Ich glaube, da kann man jetzt nicht irgendwelche, oder anders gesagt, einzige Grundtendenz ist, dass man in die prestigeträchtigen Verbände will. In die großen Verbände. Sonst würde ich da jetzt keine Grundsatzrichtungen oder wie soll man sagen,

Korpo Content Lab: interessant.

Holger Zinn: grundsätzlichen Tendenzen erkennen. Das würde ich mal weglassen.

Korpo Content Lab: Sehr schön. Dann lass uns doch jetzt mal einen kleinen Sprung machen und zwar, was war die Progress-Bewegung und warum wollte diese viele klassische Verbindungselemente abschaffen?

Holger Zinn: Naja, das ist auch wieder so eine Sache Bewegung gegen Bewegung. Klar, ist immer so, dass wir zu jeder Art von Bewegung, von jeder Art von Entwicklung einer Tendenz in einem Vereinswesen eine Gegenentwicklung haben. Und der Progress ist halt eine Gegenbewegung. Es ist ja auch nur eine kurze Phase, was man sieht, ist so 1830er, 1850er Jahre, ist ja nicht viel. Man suchte aktiv nach Alternativen zu dem, was bisher da war.

Korpo Content Lab: Hm?

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Ich glaube, das gibt es heute genauso, dass man sagt, wir haben in vielen Bünden teilweise ein bisschen wildes Leben wieder mal und dann gibt es andere, sagen, lass uns doch auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Oder was uns wirklich wichtig ist. Das heißt, es gibt immer diese Bewegung und Gegenbewegung.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Das war ja auch eine Zeit, es dann wieder wild wurde. Und es ist jetzt keine Revolution oder Rebellion, sondern es ist einfach eine Suche nach Alternativen. Und da haben wir dann sozusagen wieder einen Ansatzpunkt, wo sich dann Dinge auch so bisschen mischen, wo man dann in den Bünden, gerade die, die dann neu entstehen, auch Traditionen der alten Bünde übernimmt, die funktionieren und Neuerungen übernimmt. Das haben wir ja immer im Kooperationswesen.

Korpo Content Lab: Das ist ja auch ein interessantes Thema, was du dann da auch gerade ja sagst. ist ja immer so der Aktive von heute, denkt dadurch, wir ja immer auch diese Konfrontation mit dem Zeitgeist haben, dass dann eben also dieser, Progress, ja immer wieder anklopft in Verbindungen, dann wirst dich dann aufgeregt und gesagt, ja früher war ja alles besser, das gab es früher nicht. Aber wenn man sich mal ganz genau die Verbindungsgeschichte anguckt, dann ist das eigentlich immer ein relativ konservativer Grundton, der zwar besteht, aber es kommt alle paar Jahre, egal in welcher Art von Verbindung, immer wieder eine Art Progress-Bewegung. Also das ist natürlich jetzt ein feststehender historischer Begriff, aber zeitgeistorientierte Erneuerungswünsche drin, die in der Regel dann aber nicht komplett umgesetzt werden, sondern gewisse Impulse geben, wo der Kurs etwas abgelenkt wird und sich das Ganze konservativ-evolutionär weiter bewegt, also in dieser neuen abgelenkten Variante.

Holger Zinn: Das ist ja etwas, was wir 20. Jahrhundert auch haben. gibt es plötzlich, was heißt plötzlich, da gibt es Bünde, die fangen dann an, Frauen aufzunehmen. Dann gibt es Bünde, die fangen an nicht mehr, die hören auf zu fechten. Die schaffen die Pflichtmensur ab und konzentrieren sich auf andere Schwerpunkte des Kooperationslebens. Ich glaube, das ist ganz normal, ganz natürlich, dass man sich sozusagen einem veränderten Umfeld auch ein bisschen anpasst. Klar, dass die Anpassung nicht radikal ist. Das liegt in der Natur der Sache, weil wir eben eine konservative Grundstruktur haben. Also insofern völlige Zustimmung, dass Kooperationswesen Dynamik hat. Das mögen unsere Gegner ungern sehen. Die versuchen es immer als ewiggestrige darzustellen, aber es verändern sich Dinge. Also ich sage mal so, wir vor 50 Jahren diese Sache hier gemacht hätten, den Podcast, dann hätten wir beide im Anzug da gesessen.

Korpo Content Lab: Definitiv.

Korpo Content Lab: Wobei das Polohemd ist ja heute auch eine Ausdruck des Konservatischen.

Holger Zinn: Ich sag mal so, das ist richtig auf der einen Seite haben wir, hat sich halt doch eigentliches geändert. Ich sag mal so, ich bin jetzt 35 Jahre in meiner Studentenverbindung, doch schon einige Zeit. Auch da hat sich natürlich was getan, was die Kleiderordnung angeht, was den Umgang auch mit anderen Kooperationen angeht. ich sag mal so, wir waren uns damals, als ich aktiv geworden bin, genüge und heute sind wir zum Beispiel als Bund, so nehme ich das war viel mehr unterwegs, auch zu unseren Freundschaftsbünden, zu Veranstaltungen da, Veranstaltungen dort. Also da tut sich immer was. gerne.

Korpo Content Lab: Also mir ist auch gerade aufgefallen, vor allem in Kooperationskreisen ist die Mobilität halt extrem hoch. Also ich bin jetzt nicht der mobilste, also ich fahre jetzt nicht ständig zu anderen Städten und besuche hier Darfverbindungen, aber wenn es dann wieder dazu kommt, treffe ich immer wieder die ähnlichen Akteure, die halt auch immer unterwegs sind, die als sozialer Kleber der Verbindung tätig sind, die die engen Beziehungen, die Bünde untereinander haben. Und das finde ich immer schön.

Holger Zinn: Völlig richtig. Und wie gesagt, da kann man ja wieder den Schritt zurück zu den Landsmannschaften. Dieses... Wenn man sich die Geschichte des Verbandes anguckt, stellt man fest, man gründet einen Verband, der läuft am Anfang so ein bisschen, dann holpert es, dann stellt man fest, dass sich bei einem der Gründerbünde nach einigen Jahren dann wieder Leute sammeln, die aus den anderen Gründerbünden Doppelbänderleute sind. Dann sagt man, Mensch, lass uns doch das Ganze wieder reaktivieren. Stichwort...

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Wir haben ja so eine gute Freundschaft, dass wir uns austauschen, dass wir die anderen Bünde unterstützen. Lass uns wieder anfangen mit dem Verband. Also da wird das sozusagen deutlich, dass Mobilität das ist schon etwas, was den Kooperierten auszeichnet oder auszeichnet, ausmacht, sagen wir mal lieber so. Also ich habe auch gemerkt. Ich habe während meiner Promotion hatte ich die Möglichkeit, also was heißt die? die Möglichkeit eigentlich, egal wo ich war für Archivrecherchen, ich habe immer auf Kooperationshäusern, meistens auf Häusern von Bünden, mit denen ich schon vorher in Kontakt stand oder als Freundschaftsbünde war, übernachten können. Das war eine schöne Sache. Also ich habe keinen Euro ausgegeben für Hotelübernachtungen. Damals waren es noch Mark, aber auch keine Mark. Das ist das, uns

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: so bisschen ausmacht. Wir haben, wenn man es tatsächlich auch aktiv betreibt, ein unheimlich tolles Netzwerk. Und das macht uns Kooperationsstudenten aus, jetzt unabhängig welcher Verband. Und wenn man mal all daher ist, muss man auch ganz ehrlich sagen, das sind einem die Verbände. Na ja, will jetzt sagen, egal, aber da freut man sich über jeden anderen, der so eine bunte Strippe trägt.

Korpo Content Lab: Hm.

Korpo Content Lab: Absolut. Da wird auch die Verbindungsart relevant am Ende oder jenige aktiv. Hauptsache, ist aktiv, weil halt auch im Berufsleben die Menge wirklich Kooperierte zu treffen ist schon eher gering. Also mir ist im Berufsleben sind auch wenig Leute über den Weg gelaufen. Also es ist ja auch so, es wird ja auch mit der Verbindungszugehörigkeit leider ja auch nicht so hausierend gegangen, aus diversen Gründen. Ich bin ja, wie gesagt, im normalen Leben bin ich ja auch... Headhunter bzw. Senior Talent Acquisition Specialist und ich habe tausende von CVs in Händen gehabt in letzten fünf Jahren. Ich habe nicht einmal jemanden drin gehabt, der auf einem professionellen Lebenslauf drin stehen hatte, dass er in dem und der Verbindung Mitglied ist. Und das ist natürlich auch irgendwo schade, weil wir ja gerade auch diese effektiven Netzwerke haben und auch vorzeigbare Mitglieder produzieren.

Holger Zinn: Ich habe mal, ich habe jetzt gerade, ich habe in der Berufungskommission gesehen, dass jemand CV ist bei den Bewerbern und das habe ich, habe ich gesehen, weil er hat aus seinem Lebensabgabe herausgegeben, Bundeszeitung und das haben die anderen nicht verstanden, die da drin saßen und da habe ich dann schon gesagt, naja gut, kleines Bonussternchen und dann hat man auch mal gesprochen und der hat dann die Tätigkeit nicht aufgenommen, weil er eine andere Tätigkeit aufgenommen hat, natürlich ich weiß, was ich mir einkaufe, wenn ich einen Kooperierten in einen Job reinsetze. Man hat bestimmte Muster, bestimmte Verhaltensweisen, die ganz hilfreich sind. Ja, aber, das gilt aber für alle, nicht nur für, für Beuischenschaftler oder Landsmannschaft oder was auch immer. also dieses Thema, wie geht es dann, wie geht es dann weiter? Also wir haben 19. Jahrhundert, es festigt sich alles, dass dann die Landsmannschaft natürlich Gedanken und Ideen aus Alterzeit übernehmen, das anreichern mit eigenen Erfahrungen, mit eigenen Verhaltensmustern, mit eigenen Ideen. Das ist klar.

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Also es gibt Bünde, haben ein striktes Einbandprinzip.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Da hat man Erfahrung gesammelt, die war halt nun mal so und dann hat man das festgelegt. Es gibt Bünde, die haben ein besonderes Verhältnis zu bestimmten anderen Traditionen wie dem Fechten und so weiter. da hat sich dann im 19. Jahrhundert so ein Pool entwickelt an Bünden, die so einigermaßen vergleichbar waren. Gut, das gab's.

Holger Zinn: Die erste Landsmannschaftenzusammenschluss, das aber nur sozusagen am Rande war schnell wieder erledigt, das kam tatsächlich von technischen Hochschulen oder von technischen Bildungseinrichtungen. Es waren noch keine richtigen Hochschulen. Die haben sich da mal in Wetzlar getroffen. Das war aber nach ein paar Jahren erledigt, weil man einfach zu unterschiedlich war. Das erste Mal, wo man dann von Landsmannschaften reden kann,

Korpo Content Lab: Hm.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: und wo man dann auch drüber redet, dass es so ein Verband entstehen könnte. war, man gesagt hat, Ende der 50er Jahre, 1850er, lass uns doch zusammentun. Wir wollen auf der einen Seite klar, wir fechten. Gut, es war ja damals die Satisfaktionsstandard, aber wir fechten darüber hinaus. Wir sind nicht so in der Art wie die Chorst. Wir sind auch nicht christlich stark geprägt wie der Wingolf oder so. Wir sind auch nicht vom Progress sozusagen. beeinflusst wir es in traditionelle Verbindungen und lass uns mal diese Verbindungen sammeln. Das kam aus Berlin, da gab es einen Bund, hieß Normania Berlin und der hat uns doch so Ende der 50er Jahre eben einen Briefwechsel an vergleichbare Bünde verteilt und dann dauert es halt auch seine Zeit. Also das so ein erster Blitzer und dann kam der Punkt, dass in den 60er Jahren, Mitte der 60er Jahre in Tübingen, Giebelinja-Tübingen. war suspendiert oder wie heute wird man sagen suspendiert und da kommt man an den Punkt wo andere Landsmannschaften gesagt haben wir schicken Leute nach Tübingen die sollen den Laden wieder aufmachen.

Holger Zinn: Und dann hat man festgestellt, ich sag mal so, das sind alles vernünftige Leute. Und dann hat aus der Erfahrung heraus, kurze Zeit später, ging dann von damals Tortonia Halle der Aufruf, Mensch, wir sind alle vernünftige Leute, lass uns was zusammen machen.

Holger Zinn: dass man sagt, wir machen Freundschaftsverhältnis erst mal. Und aus diesem Freundschaftsverhältnis man traf sich dann zentral gelegen in einem Nicht-Hochschulort, nämlich in Kassel. Kassel ist irgendwie so ein Ort, da treffen sich immer mal Leute zum, kooperationsstudentische Dinge zu besprechen, obwohl das damals ein Provinzort ohne Hochschule war. Hätte sich auch in Göttingen treffen können.

Korpo Content Lab: Mhm.

Korpo Content Lab: Mhm.

Korpo Content Lab: ist ja wie mit Josef Beuys, der dann da auch die Eichen gepflanzt hat in Kassel.

Holger Zinn: Naja, der war damals noch nicht so richtig in Planung, ich sag mal, man trifft sich in Kassel und redet einfach mal drüber und stellt fest, das passt, lass uns zusammen ein Freundschaftsverhältnis machen. Es fünf Bünde. Und dann macht man da Landsmeinschafterverband draus. Das Ganze findet dann in Zwingenberg statt, da gibt es heute noch

Korpo Content Lab: Ja, ich weiß.

Holger Zinn: eine Veranstaltung des Kurbel Konvents. Die wird von den VHC 10 des Rhein-Main-Gebietes ausgerichtet. Die ist mal stärker besucht, mal schwächer besucht, es ist so eine Sache. 1868 wird dann ein Landsmannschaftsverband, ich glaube das Lokal heißt Löwe, Roter Löwe oder sowas, zum Löwen glaube ich, in Zwingenberg gegründet und was sich da zusammengesetzt hat, lass uns mal überlegen, wie wir das ganze organisieren. Und da kam damals schon in der Gründung der Punkt, dass man sagt, wir wollen uns nicht aneinander anpassen, sondern wir wollen für jeden die größtmögliche Freiheit haben. Also wir passen zusammen, aber eben gibt dem anderen seine Freiheit. Das ist etwas, was heute noch den CC ausmacht.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Klar, unbedingte Genugtuung, das war Standard. Und damals schon weder Politik noch Religion. Das hat Tradition bei den Landsmannschaften seit 1868. Daran verhindert man sich auch geeinigt. Was dann so bisschen beeinflusst war vom Zeitgeist, das Thema Moral und Anstand, das hat man dann sozusagen aus dem aufstrebenden Mittelstand adaptiert. die gesellschaftlich üblichen Anstandsregeln hat man für sich auch in Anspruch genommen und hat gesagt, das wollen wir auch, so wollen wir das auch machen. Wir wollen uns einmal im Jahr treffen, wir machen einmal im Jahr eine Vorsitzende und wir machen einen Kongress zu Pfingsten. Der war erst mal noch nicht in Coburg. sondern die ersten Jahre ist man getingelt. Irgendwann hat man dann 1872 festgestellt, lass uns doch nach Coburg gehen. Zentrale Lage, politische Offenheit des Herzogs, das ist wichtig. haben dann vielleicht an anderer Stelle, wenn wir uns über Turner unterhalten, auch so einen Aufblitzen haben in den 1840er Jahren, treffen sich die Turner in Coburg. Also der Herzog war recht offen für Neues und für auch gesellschaftliche Entwicklungen und schon heißt man dann halt Coburger LC. Was man dann einführt ist die Bestimmungsmensur, die wir auch bis heute haben. Also wir haben 150 Jahre Tradition. Das muss man sich auch mal in vielen Dingen... Bestimmungsmensur, die ist heute überhaupt kein Thema im CC. Das ist das Normalste auf der Welt. und

Korpo Content Lab: Interessant ist ja auch der Coburger LC, ja auch die direkte Vorläuferorganisation des Coburger Convensters. Ich hatte 1951, ja dann gründet offiziell.

Holger Zinn: Wir haben noch dazwischen ein bisschen Umbenennung, deutsche Landsmannschaft. Aber... Landswandschafterkonvent.

Korpo Content Lab: Wofür steht LC eigentlich? Wofür steht LC eigentlich?

Holger Zinn: Und ja, ist dann so der ganze, wie sagen wir es, der ganze Verband hat aufgrund seiner Strukturen und seiner nicht so regigen Regeln, hat er ein gewisses Anziehungspotenzial. Also da kommen andere dazu, sagen, damit können wir uns identifizieren und dann wächst der Verband. Innerhalb von ein paar Jahren sind wir dann so 25 Bünde. Das ist tatsächlich dann eine stabile Größe. Das natürlich mit mehr Bünden Konflikte auftreten, das ist auch klar. kommt dann, wie soll man sagen, in den 70er Jahren, weil wir eben teilweise auch unterschiedliche Bünde haben,

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Wovon einige dann, da haben wir es wieder, dieser Wechsel, so eine Tendenz zu Chor-Verbänden haben, also die wollten das Chor-Studentische in den Landsmannschaftskonvent reinbringen, löst sich der Verband 77 Mal für ein paar Jahre auf. Das ist aber auch wieder was Typisches. Viele Verbände haben mal so nach so einer Gründungsphase

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Ja, eine Sortierphase, eine Orientierungsphase. weil wir eben so offen und breit aufgestellt sind, kam natürlich auch mancher dazu, der dann doch nicht dazu passt. Und da gab es dann so eine Sortierphase in den 70er Jahren und dann wird der Verband aufgelöst.

Holger Zinn: Es ist erst mal sozusagen ein paar Jahre Ruhe. Und dann passiert wieder etwas, wieder typisch sozusagen für dieses Freundschaftliche ist. Es treffen sich bei Makaria-Würzburg, heute Alemannia-Makaria-Würzburg, Verbandsbrüder, in Anführungsstrichen, so hat man sie früher nicht genannt, aber Mitglieder des alten LC. Und da waren von den sieben Bünden, die dann zum Schluss übrig waren, waren 500 vertreten und haben gesagt, Ja, wir verstehen uns immer noch gut. Lass uns wieder anfangen. Und dann hat man sozusagen zum Januar 82 dann wieder angefangen. Hat es dann einfach auch ja professionalisiert mit einer Verbandszeitung, einem Mitteilungsblatt. Und dann hat man gemerkt, dass da parallel zum Wachstum der Hochschulen auch Bünde dazugekommen sind. Also da war mal schnell, da war ein schnelles Wachstum in den 1890er Jahren. Das ist auch mal so eine Phase, wo viele Bünde gegründet wurden. Und dann sind ganze, ganze Kleinverbände übergetreten. Da sind zwar wieder welche abgesprungen aus diesen Verbänden, aber insgesamt hat sich dann sozusagen etwas entwickelt, was eine stabile Lebensfähigkeit hatte bis etwa kurz vor 1900. Dann geht es natürlich wieder los mit der Streiterei.

Korpo Content Lab: Zudem!

Korpo Content Lab: Wie sah denn eigentlich generell die Rolle der Landsmannschaften im deutschen Kaiserreich aus? Wir haben eine Situation, 1871 Reichsgründung, der Reichskanzler, Chorstudent, der Kaiser ab 1888 ist Chorschleifenträger, beziehungsweise später ist glaube ich dann, ist Kaiser Wilhelm II. ja auch zum Vollmitglied in der Altherrenschaft glaube ich auch erhoben worden. Genau, und das hat ja auch einen sehr großen Reportationsgewinn für die Verbindungen gebracht. Man sieht ja auch dann, vor allem ist es in der Zeit, dann auch diese Bilder auftauchen, wo die Chargierten in der Öffentlichkeit chargieren, diese Prozessionen entstehen. Wie war das für die Landsmannschaften? Wo sind die dort zuvor?

Holger Zinn: Wir sind ein Teil der Hochschule, ganz normal. Wie jede Burschenschaft, wie jedes Chor. Also wenn die Hochschule gerufen hat, haben wir schaschiert. Das war damals selbstverständlich. Und zwar immer dann, wenn es irgendwas Festliches gab. Dann hat man als Verbindung schaschiert. Wir sind immer noch bei kleinen Hochschulen. Wir sind immer noch an dem Punkt, wir keine Massen, bis auf vielleicht Berlin und München und so Massenuniversitäten haben, sondern Wenn ich mir mal Marburg angucke, wir haben 1888, nach 350 Jahren, geschafft, dass es tausend Studenten gab. Also der Ort war klein, die Kooperationen und die Hochschule haben zusammengearbeitet, die meisten Studenten waren irgendwo kooperiert. Diejenigen, die nicht kooperiert waren, waren Einheimische, wobei da waren auch einige natürlich dabei, oder solche, die dann einfach aus den Kooperationen aus Wegengründen nach immer entfernt wurden.

Korpo Content Lab: Das ist jetzt zum Beispiel der Reichskanzler Beetman von Hollweg. Der war ja zum Beispiel auch ganz bewusst nicht einer Verbindung beigetreten und war ja damals zu seiner Studienzeit im Kaiserreich auch eher damit auch eine Ausnahme, weil ja auch die Zugehörigkeit, also der Druck auch relativ groß war. Das sieht man zum Beispiel halt auch in der 80er-Jahre-Verfilmung des ARDs von Albert Schweizer. Die kann man im iTunes Store kaufen. dass Schweizer bei kurz vor seinem dritten Doktortitel dann auch von Professoren gedrängt wird, sich einen der Paukverbände anzuschließen, das man sich heute gar nicht vorstellen kann. Diese Sendung ist zum Beispiel sehr gut recherchiert, wenn man sich die Universität Straßburg dort anguckt. Da sind die Leute im Couleur überall an jeder Ecke präsent zu sehen. Die Verbindungswürdigkeit war Teil des Alltags.

Holger Zinn: Das war eigentlich überall so bis auf die Großstädte. Großstadt war dann aber auch zum Beispiel in Marburg, also Marburg-Göttingen-Typien, das sind Anfängeruniversitäten. Dort, das Studentenverbindungsleben das Stadtbild geprägt hat, das sind Anfängeruniversitäten und dann sind die Leute in die Großstädte, fertig zu studieren. Da wurde es dann, ich sag mal so weniger, weil man auch bisschen Zeitdruck hatte, dass man fertig wird. Aber Marburg oder Göttingen, Tübingen und so weiter, sind Orte, wir Anfänger haben, wo einfach das kooperationsstudentische Leben auch in der Stadt stattfand. Es liegt daran, die Phase des Häuserkaufs, Zurückziehens aus der Stadt, die kommt das noch. Also Marburg ist das so ab, naja.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Die großen Bünder haben schon eher Häuser, aber die Kleinen sind alle in Stadt in Kneipen und da kommt das erst so um 1900, dass man sich Häuser kauft. Wir haben als eigener Bund, wir haben ein Haus gemietet in einer netten Lage, würde man heute sagen. Aber dann haben wir den Quantensprung vollzogen und sind an den Schlossberg gezogen. 1913, 14, so was. Das war... war schon was. Und dann später von dem OK-Verband Sängerschaft in den besseren Verband aus Sicht der damaligen Zeit Landsmannschaft. da sieht man wieder so dieses Prestige, eigenes Haus, eigener, neuer Verband, wo man sozusagen sich versucht zu verbessern, besser zu positionieren. Gut, das haben wir immer wieder.

Korpo Content Lab: Mmh.

Holger Zinn: Das haben wir zum Beispiel auch bei Landsmannschaften. Da haben einige auch versucht, sich zu verbessern in den 70er Jahren und haben versucht, so bisschen auf Chor zu machen. Und das hat den Verband halt mal für fünf Jahre ausgebremst. Dann gibt es wieder eine Krise in den 1890er Jahren, wo man dann sagt, wir haben die alten Kartelle, die es da so gibt, alte Freundschaftsverhältnisse, Silberkartell, Goldkartell. Und dann haben wir ganz viele neue Bünde. Da ist natürlich dann auch so ein Konflikt, alt gegen jung, vielleicht ein bisschen traditioneller gegen moderner. Das ist die Nuance. Und dann passiert eins, dann treten diese Kartelle halt aus, sind dann ein paar Jahre weg und kommen dann wieder. 1905. Zwischenrund haben sie mal den Anstädter LC gegründet.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Auch in Thüringen, auch Landsmannschaft, nun kamen dann aber wieder. Was wichtig ist für uns, für unser Selbstverständnis, was bis heute zieht. sind schon seit 120 Jahren. Verstehen wir Coburg nicht als Verbandstagung, wo Pflichtvertreter hingehen, auf Konventen sitzen und wieder heimfahren, sondern 1904 geht es los, Coburg wird familienfest. Also da wurde dann sozusagen haben die Landswirtschaft gesagt, uns doch mal eins machen, wir nehmen die Familie mit. Es war sozusagen selbstverständlich, dass man mit der Familie, mit der Frau in der Regel erstmal nach Coburg gefahren ist, auch mit Kindern nach Coburg gefahren. Das ist bis heute das, was auch Coburg ausmacht. Es ist ein Familienfest. Was dann kommt, gut im Sinne, im Rahmen einer konservativen Neuorientierung auch des gesamten Verbindungswesens haben wir uns entschieden, wir nennen uns Deutsche Landsmannschaft, aber immer noch mit dem Zusatz Coburger LC, damit auch jeder weiß, wer es ist. dann kommt so ab, also 1906 kommen die Anstädter wieder dazu und dann kommt dann in der Phase schon vor dem ersten Weltkrieg merkt man, kommen ganz viele Bünde dazu. Das sind die Landsmannschaften oder die Bünde, die sich orientieren wollen. sagen, haben mit Politik nichts am Hut, wir sind nette Leute, wir sind nicht so overdone, wir sind solide bodenständig. dann kommt eben ein Wachstum zustande. Also so weit erst mal, man bricht das Ganze zusammen, das haben wir halt auch. Also sprich die

Holger Zinn: Entwicklung des ersten Weltkriegs, ist überall die gleiche.

Korpo Content Lab: Welche Auswirkungen hatte denn der erste Weltkrieg auf die Landswirtschaft?

Holger Zinn: Naja, wir haben, wie bei allen Bünden, erstmal zugemacht. Egal, welcher Bund das ist. Es wurde zugemacht, aktiven Leben auf Null runtergefahren. Viele aktive, auch junge alte Herren haben sich an die Front gemeldet. Die Landsmannschaften haben ordentlich Verluste. Im Vergleich zu anderen Verbänden standen die Turner und die Burschenschaften hatten mehr Verluste. Im ersten Weltkrieg, also prozentual gesehen. Wir hatten Verluste und das im Prinzip das Gleiche, wir bei anderen Verbänden erleben. Es wird halt alles auf Keg. Also die ganzen Bundeszeitungen, da geht es nur noch den Krieg, da geht es nur noch, wer ist gestorben, wer ist verbundet, wer ist dekoriert worden, wo ist wer gerade im Einsatz, es haben sich zwei getroffen, zufällig an der Front irgendwo. Und das ist, glaube ich, das ist jetzt nichts besonderes, sondern das ist das übliche. Wenn ich mir so Bundeszeitungen angucke, quer durch den Gemüsegarten, ist das immer das Gleiche.

Korpo Content Lab: Was hat der Krieg mit den Landsmannschaften gemacht? Wie haben sie sich dadurch verändert?

Holger Zinn: Ich würde mal sagen, die Veränderung kommt erst nach dem Krieg. Mit dem Zustrom auf die Hochschulen, mit der noch stärkeren mittelständischen Prägung der Hochschulen, was wir gemacht haben. haben dann endlich akzeptiert, dass es auch Landsmannschaften an technischen Hochschulen gab. Und die hatten immer belächelt. Das waren dann technische Lehranstalten, das war halt immer so Hochschulen zweiter Klasse und da war noch die Bünde zweiter Klasse und die haben auch einen Landsmannschaftsverband gehabt, den ALC auf der Marksburg. Im Rheintal schön gelegen, also immer ein absolutes Ausflugsziel. ja, die hat man dann einbezogen und die sind dann sozusagen zur DL rübergegangen.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Und damit hat man Wachstum. Was man auch erlebt hat, der Drang an die Hochschulen war halt massiv und deswegen hatte man riesige Aktivität. Deswegen hatte man riesige Feste. Also wenn ich mir überlege, dass wir in Wiesbaden jedes Jahr eine Reinfahrt gemacht haben, die machen wir bis heute von der VHCC Wiesbaden, aber mit 20 Leuten. Wir hatten früher eine Reinfahrt in den 20er Jahren. Da habe ich ein Fotoalbum vom Bundesbruder, die sind Im ersten Jahr, als Katja bei der GL dabei war, der Reinfahrt mitgefahren und Fotos gemacht, da waren auch berichten 400 Leute auf dem Dampfer.

Korpo Content Lab: Da haben wir in der Sendung mit dem Felix Klapper auch darüber gesprochen, der Geschichte der Wingolfiten, dass vor allem ja in den 20er Jahren mehrere Jahrgänge auf einmal aufgrund des Krieges dann an die Universitäten geströmt sind und sich deswegen Aktivitatis entwickelt haben in quantitativen Ausmaßen, die es nicht gab. Das sind ja dann auch diese Fotos, überall auf den älteren Häusern, adh an den Wand sind, wo diese Stiftungsfestheit stattfindet, wo man das Gefühl hat, ist... eine riesengroße Veranstaltung, weil es hunderte von Leuten sind, verglichen zu den Schifffesten heute, die wesentlich kleiner sind wieder.

Holger Zinn: Wir haben, ja, wir haben, wir haben dann mal irgendwann einen Beschluss gefasst. Bei 25 Füchsen im Semester ist Schluss.

Korpo Content Lab: Das kann man sich heute kaum vorstellen.

Holger Zinn: Dieses Luxusproblem hätte ich heute gerne, das ist tatsächlich so. Das war eine Zeit, was die Kriegsgeneration mitgebracht hat, ist eine gewisse Ernsthaftigkeit auf der einen Seite. Und das schlug aber auch dann sofort wieder in ein wildes Leben. Also die 20er Jahre, da wurde extrem viel gefochten, massiv gefeiert, massiv gelebt.

Korpo Content Lab: Ja.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Das merkt man auch in den Verbänden. wir haben dann, so 20er Jahre geht es Schlag auf Schlag in der DL. Wir haben ein eigenes Bootshaus in Berlin. Wir haben ein eigenes, wir fangen dann plötzlich an mit Sport, schrägstrich, bisschen nachdem es ja kein Militär gab. Wehrsport hielt sich sehr in Grenzen. Wir haben damals Sportfest in Koburg angefangen, bis heute bestehen die. Wir haben den Blick Richtung, äh Richtung Richtung Österreich, deutsche Nation mehr im Blick gehabt, haben dann auch die österreichischen Bünde dazu mit einbezogen. Prager Landsmannschaft mit einbezogen. Wir sind gewachsen. Wir haben tatsächlich dann auch in Coburg uns, bis heute ist es ein Thema, was uns jedes Jahr zu Pfingsten nervt. Wir haben dann auch... Das haben alle gemacht, so einen gefallenen Denkmal aufgebaut. Wir haben es in der Stadt stärker verankert. Coburg wurde zur Massenveranstaltung. Da waren dann schon Tausende. Also wenn man sich überlegt, dass in den 20er Jahren die Deutsche Reichsbahn für die Bünde aus Danzig einen eigenen Wagen zur Verfügung gestellt hat, damit die von Danzig nach Coburg fahren können zu Pfingsten. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Korpo Content Lab: Mit den Hooligans ist das auch heute noch, oder Fußballfans ist das auch heute der Fall.

Holger Zinn: Ja, die haben das ja ernst genommen und haben einen wunderbaren Wagen. Ich habe da ein Fotoalbum mal gekauft von einem Danziger Landsmannschaft. Da war das dokumentiert, seine erste Fahrt nach Kobrich. Also die hatten eigenes Personal da im Wagen von der Bahn, das diese jungen Herren da versorgt hat.

Korpo Content Lab: Ja.

Holger Zinn: Dann haben wir noch eine Hütte in den Alpen gehabt. Das waren damals die 20er Jahre, das war eine Boomzeit, die kurzen Zwanziger. ja dann passiert das, was allen passiert, dann wird es gegen die schwierige Zeit los.

Korpo Content Lab: Bevor wir da einsteigen, es ja noch so, in meinen Recherchen habe ich gesehen, dass in den zwanziger Jahren viele frühere Reformburschenschaften in die deutsche Landsmannschaft integriert wurden. War das eine Art Rückkehr zum Traditionismus oder eine Anpassung an die Zeit?

Holger Zinn: Ja, wir haben Bünde. vielleicht mit dem Auftritt der Burschenschaft nicht so zurecht. Und die haben jetzt sowieso nach Alternativen gesucht und dann war die nächst liegende Alternative, prestigeträchtiger Verband, die nächst liegende Alternative, die deutsche Landsmannschaft gewesen. Bei den Turnern war diese Entwicklung nicht so da.

Holger Zinn: Also das ist tatsächlich bei vielen Bünden, die auf der Suche waren nach einer Verankerung, ist es tatsächlich so, dass die bei der Landsmannschaft gelandet sind. weil man eben auch durch die Offenheit, durch die gelebte Toleranz auch gesagt hat, wenn die sich nicht daneben benehmen, kann man sie nehmen. Und das hat sozusagen den Zugang erleichtert. Gut, man wollte natürlich auch, man hat immer gesehen, die anderen zwei großen Verbände, die KORAS, die Beuerschulschaften, die waren größer. Und man wollte natürlich auch da rankommen. Ich sage mal so, ist wohl eine der wichtigsten Sachen, auf dem, wie ich überdenken, man hat auf dem Marktplatz in Marburg gefeiert. dass mein Bund Katja Marburg Landsmannschaft wurde und der Vertreter der Landsmannschaft Hasubu Hossia hat als einen der wichtigen Punkte betont bei seiner Ansprache, dass man jetzt endlich von den Landsmannschaften her genauso groß ist wie die örtliche Burschenschaft und größer als der örtliche SC. Also das war dann schon so ein Wettkampf auch. Vielleicht hat man dann den einen oder anderen aufgenommen, der nicht unbedingt so der nicht unbedingt so gut dazu gepasst hat. Das merkte man dann auch in den 20er Jahren und auch nach 1945, als dann die Sammlung wieder losging und man gesagt hat, wir gründen jetzt wieder was mit Blankenburg, also mit der AG Coburg AG Blankenburg, wir gründen jetzt was gemeinsames. Ist es so, dass man sagt, okay, wir haben

Holger Zinn: Wir verlieren da einige, die einfach nicht zu uns passen, aber der Kern sammelt sich. Was auch in den 20er Jahren kommt, die Annäherung an die, und die brauchen wir dann später, diese 20er Jahre, die Annäherung an die Turnerschaften. Man hat sich schon mal freundschaftlich verbunden in den 20er Jahren, weil man sich ähnlich war.

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Das merkt man dann, dass sich dann die Alternverbände lokal treffen. wir haben in Wiesbaden einmal im Monat, wir hatten dann wöchentlich Stammtisch einmal im Monat mit den Turnern zusammen. ... Ja, das funktionierte einmal bei, weil wir einfach wieder diese Offenheit haben, dass wir gesagt haben, wir sind nicht so eingeschränkt, dass wir mit Turnern nichts anfangen können. Wir haben auch Spatt gemacht, aber das war mehr Spaß. Die Turner haben es ernst genommen.

Korpo Content Lab: eine Hochzeit, bis heute ja auch funktioniert.

Holger Zinn: Also richtig ernst genommen und die Landsmannschaft hat ja mal Fußball gespielt. Also das ist wirklich in Coburg des 20er Jahre ein Sportfest, aber das ist jetzt mal im Vergleich zu dem, was die Turnerschaften in Blankenburg gemacht haben, stark amateurhaft. Und wir sagen mal, bei den Turnern, da sind halt auch deutsche Meister in irgendwelchen Disziplinen dabei. Da sind Olympia-Teilnehmer dabei. Das haben wir als Landsmannschaften hingekriegt.

Korpo Content Lab: Hule, war doch Trainer der Volleyballmannschaft 1972.

Holger Zinn: Ja, aber das ist ja noch, wir sind ja da noch viele viele Jahre, bis der Henner dann auftaucht und seine segensreiche Tätigkeit für den Verband aufnimmt. Wir hatten neulich erst, vor zwei Wochen erst gesprochen, hat uns ganz spannende Sachen aus der Wendezeit übergeben fürs Archiv, also so Sachen, die... die wichtig sind für die Wiedergründung der Bünde nach 1990 im Osten. insofern, er hat bis heute noch eine wichtige Rolle und ist auch noch ein hoch angesehener Verbandsbruder, der ist ja Landsmannschaft da und trotzdem eine unserer Sportikonen, sagen wir mal so.

Korpo Content Lab: Die Leistung ist schon außerordentlich. habe ja mit ihm auch ein Interview geführt, das kann man ja auch uns im Podcast hören. hat er ja auch über seinen Lebens-, oder seinen Werdegang gesprochen und ist auch wirklich ein filmreifer Werdegang, darf man sagen.

Holger Zinn: Es ist ein spannender Werdegang, das ist völlig richtig. Von solchen Typen leben wir halt auch. Das gilt jetzt für das ganze Kooperationswesen, aber auch für so Verband wie unsern. Wir brauchen diese Typen, das ist wichtig.

Korpo Content Lab: mach mal kurz Pause, ich geh mal ganz kurz auf Toilette, dann gehen wir ins dritte Reich über. Aber es ist echt ein schöner Talk, sehr spannend, jeden Fall sehr flüssig, also es ist nicht so infolastig, also dass es Zahl nach Zahl nach Zahl, sondern dass es ein Narrativ ist, das ist wirklich schön.

Holger Zinn: Genau.

Holger Zinn: Ich sag mal so, ich muss ja, ich muss morgen wieder Vorlesungen machen bei meinen Studierenden. Wenn ich da Fakten, Fakten, Fakten mache, dann spritzen die mir ab. das ist ja bisschen Routine auch bei mir. Ich habe mir hier eine alte Präsentation rausgesucht von einer Vorlesung in Dresden über die Kooperationsverbände LC und VC.

Korpo Content Lab: Hm?

Korpo Content Lab: ist auf jeden Fall sehr gut. Also, haben nicht viele Gäste.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Da habe ich zwar die Daten alle da, aber die nenne ich halt nicht. Da könnt ihr jetzt genau... Jaja, klar.

Korpo Content Lab: Ich gehe ganz kurz auf Toilette und dann komme ich wieder und dann machen wir ein drittes Reich. Wir auch schon gut dabei, Stunde haben wir jetzt, ist guter Rahmen. Bis gleich.

Holger Zinn: Ja, so soll es auch sein.

Holger Zinn: machen für die Frage, warum es gegeben ist. Spaß! oder auch für das Erdbeutel. und hoffe, dass wir uns mehr sein können es und geht's wohl hin. Wer weiß. den Weg für uns.

Holger Zinn: Es schwierig, die Sprache wie schwer es ist, das Buchstab zu Also instead, es in eine Lieder-Song für die Farmer zu

Korpo Content Lab: So, da bin ich wieder.

Holger Zinn: Wenn das so in Ordnung ist, dann bin ich ja zufrieden.

Korpo Content Lab: Ja, es ist super. Dann machen wir jetzt auch weiter. Dann gehen wir jetzt mal auf die 2. und 3. Reich ein. Moment, ich gebe einen Cutter mal kurz. Ja, Befehle. Max, wir machen dann ab hier weiter. Wir heulern in den 20er Jahren, das ist ja so gewesen, dass ja vor allem dann auch radikale Kräfte ja aufgetreten sind, wie die Nationalsozialisten unter anderem. Wie reagierten die Landsmannschaften am Ende denn auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten?

Holger Zinn: Da muss man vielleicht ein bisschen was vorschalten. Ich habe schon öfter gesagt, wir sind eher mittelständisch geprägt und da haben wir die Situation, dass gerade der Mittelstand natürlich unter den wirtschaftlichen Schwankungen der Weimarer Republik relativ stark litt und dann auch noch als Student, wo man sowieso in einer wirtschaftlich unsicheren Lage ist. Man weiß nicht, wie es weitergeht. Wenn ich mir überlege, mein Großvater war Student in den zwanziger Jahren. Der hat den Ersten Weltkrieg mitgemacht. ist kriegsversehrt, zurückgekommen, hat Lehramt studiert, hat keinen Job gekriegt. Und da war natürlich ein gewisses Frustrationspotenzial da, dass diese ganze Studenten-Generation schon nach rechts ins stark national konservative Lager schrägstrich nach rechts getrieben hat. Das ist eine Entwicklung, die haben wir überall in den mittelständischen Verbänden verstärkt. Ganz einfach deshalb, weil wir eben sozusagen einen Fokus auf der am stärksten davon betroffenen Gesellschaftsschicht hatten. Wir haben auch gerade Ende der zwanziger Jahre immer wieder die Situation, dass Mitglieder ausgetreten sind, weil sie das Studium beendet haben, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten. Die wirtschaftliche Problematik wird auch im Verband immer wieder diskutiert. Wir müssen was tun, damit wir unsere Leute wirtschaftlich unterstützen. Das Dritte Reich begann ja für die Studentenschaft eigentlich schon früher als 1933. Man muss mal sehen, wir haben schon vor 1933 die in Anführungsstrichen Machtübernahme in der deutschen Studentenschaft durch den NS-Studentenbund, also quasi der Der Asda, Gesamtasda in Deutschland wird quasi von den Nationalsozialisten schon vor 1933 übernommen. auch damit schon Führerprinzip eingeführt. Das ist alles sozusagen etwas vorgelagert. Die Machtübernahme des Nationalsozialismus ist dann schon wieder ein Punkt, wo bei den Studenten dieses Denken schon

Holger Zinn: wenn man sich die Wahlergebnisse der AStA-Wahlen anguckt, schon wieder zurückgeht. wir haben klar dann die Situation, dass wir sagen, 33, 30. Januar, Ende des Semesters, Ende des Wintersemesters ist die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Und dann müssen wir gucken, was passiert am 1. Mai 33, wenn das Semester wieder losgeht. Was passiert, weil ein Aktivitat ist? Nichts. Erst mal nichts. Warum auch? Es ist noch kein Druck da. wir haben nur ab Pfingsten, so ab Mitte des Semesters geht es dann los bei den Verbandstagungen, dass dann sozusagen die Anpassungen an die politische Situation stattfinden. Also Einführung, Führerprinzip. 34 dann so was wie eine Politisierung. von Verbandstagungen in Coburg. Auf der einen Seite haben wir dann sozusagen politische Schulung. Das ist neu. Da hat auch keiner Interesse dran. Das wird auch bei unserem Verband in der Zeit diskutiert, dass die Leute gesagt haben, was sollen wir mit Politik dort? Wir wollen Coburg Bier trinken, wollen uns mit Freunden treffen und über einen Verband reden. Wir wollen auch entscheiden, was der Verband macht. Viel weg. Führerprinzip, brauche ich keine Konvente mehr. Also da war dann plötzlich Kobrich anders. Es geht dann so ein bisschen hin und her. Gut, die allgemeine Kooperationsgeschichte, Gemeinschaft Studentischer Verbände, die Konflikte Lammers und so weiter, das kennt man alles irgendwo. DL war da so ein bisschen gespalten. Wir haben Bünde gehabt, die sich dann stark... angebiedert haben, dann haben wir Bünde gehabt, gesagt haben, lass es mal laufen, mal gucken was passiert. Das ist mal so bisschen Hoffnung. Ich bin gerade an einem Aufsatz zum Universitätsjubiläum in Marburg dran und da habe ich das Thema die Emotion Hoffnung im Kooperationsleben und das kann man ganz gut sehen. Man hoffte bei vielen Bünden, dass man eigentlich

Holger Zinn: konservativ genug war, den Anforderungen des Dritten Reichs zu genügen. Man hoffte, dass die Anpassungen, die man gemacht hat, da hat man halt ein paar Stockbetten reingestellt, man hat es Kameradschaft genannt, dass das ausreichte und man hat sein eigenes Ding einfach weitergemacht. ist das eine. Dann gab es andere Bünde, die sich dem Nationalsozialismus angebient haben, richtig, also dass man sich sozusagen gemeldet hat und gesagt hat, ja wir sind die Guten.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Die gibt es aber in allen Verbänden, gab es auch bei uns. Das ist jetzt, wie soll man sagen, keine Besonderheit. Irgendwann 36 löst sich dann die DL auf, die deutsche Landsmannschaft, wie alle anderen Verbände auch und etwa 40 Prozent der Bünde werden Kameradschaft. Wobei Kameradschaften des NS-Studentenbundes ist das eine. Man wird offiziell Kameradschaft, aber von diesen 40 Prozent erfüllt nicht mal ein Viertel die Voraussetzungen, also die personellen Voraussetzungen, die organisatorischen Voraussetzungen. Na ja, da musste eine gewisse Summe an alten Herren, musste Mitglied des NS-Alternbundes sein.

Korpo Content Lab: Wie sahen die aus?

Holger Zinn: Man musste politische Schulungen für die Mitglieder abhalten. Das sind so Sachen, die hat man halt nicht gemacht. Wehrsport war ein Thema. Also man musste nachweisen, dass man in der Organisation und in der Struktur des Bundes das Nationalsozialistische sozusagen verinnerlicht hat. Also ich kann es mal so sagen, für Marburg, für Tübingen, für Göttingen, die so ähnlich sind, bei den Großstadtbünden noch verstärkt. Die haben sich überhaupt nicht drum gekümmert. Da wurde nichts groß geändert. Also da hieß dann die Kneipe Kameradschaftsabend, aber das Gleiche ist passiert. es ist selbst so, dass man, wenn man dann Semesterberichte liest, da ist da Studentenführer. des Hochschulortes da und hält flammende Reden auf das Kooperationsstudententum 38, wo es eigentlich schon tot sein müsste. Da wird Kneipe gefeiert mit Schläger, das Wappen hängt noch an der Wand, da gibt es Bilder. Da hat sich gar nichts, die Ahnengalerie ist noch da. Es steht ein Wimpel in den Bundesfarben, aber mit einem Kameradschafts-Zirkel auf dem Tisch. so richtig dem ganzen angepasst haben sich die wenigsten. Es gibt Einzelfälle, dann ihr Haus verkauft haben, die sich dann aufgelöst haben mit der Begründung, der Nationalsozialismus hätte quasi auch den Zweck der Kooperationen erfüllt. wäre quasi, der Nationalsozialismus trennt nicht mehr nach Arbeiter der Faust und Arbeiter der Stirn. Das sind ja sowieso Schlagworte der Zeit. Deswegen braucht es keine Kooperationen mehr und solche Sachen.

Holger Zinn: Dann hat man sein Haus verkauft oder am besten noch verschenkt, was man dann nach 45 bereut hat. Auch irgendwo klar. Aber die meisten haben sich so arrangiert. Also man hat dann halt jemanden gesucht, der im Bund jetzt nicht... Die Obernazis hat man dann in der Regel nie für irgendwelche Führungsaufgaben herangezogen, weil die waren... Wie soll man sagen, die waren oft am Rande des Bundes. Die waren Mitglied des Bundes, aber haben sich dann eher so beruflich im Nationalsozialismus engagiert. Man hat halt einen genommen, der zu keiner Kritik Anlass gab. Der hat dann den Bund geführt und hat dann als Führer anlässlich der Weihnachtsfeier früher Kneipe

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: auf der Mitgliederversammlung früher Konvent mit den sich als Führer des Bundes von den Bundesbrüdern von den Altern beraten lassen. So sieht man die Umformulierung des Konvents und dann steht dann irgendwo die Mehrheit der Beratungsteilnehmer hat sich dafür ausgesprochen oder auf Deutsch gesagt Man hat eine Abstimmung gemacht und da gab es eine Mehrheit für ein Thema. Also so richtig mitgemacht hat man da nicht. Man hat sich dem System angepasst. war auch ein... Man kann jetzt sagen, Opportunismus war es tatsächlich auch. Es gab, und das muss man auch sehen, einen... Und das gilt auch für andere Verbände genauso. Es gab keinen studentischen Widerstand. Man hat nicht Widerstand geleistet, weil man kooperationsaktiver Kooperationsstudent war, sondern der Widerstand von Kooperierten gegen das Dritte Reich, hat andere Gründe. Stauffenberg hat nicht Widerstand geleistet, weil er Koastudent war. Sondern weil er prinzipiell gegen dieses System war.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Spiel des Kostündentums vielleicht bisschen rein. da war da keiner.

Korpo Content Lab: Er war doch kein Chorstudent. Er hat ja gar nicht studiert. Der ist halt eine klassische Offiziersausbildung.

Holger Zinn: Ich weiß es jetzt gar nicht, aber diese ganzen Offiziere und wichtigen Leute, die es da gab, waren ja massig Chorstudenten dabei. Die haben das ja nicht als Chorstudenten gemacht, sondern die haben das als Adlige gemacht, weil ihnen das einfach zu grübbelhaft war, was da gelaufen ist. Das schneiden wir aber raus. Ist auch völlig okay.

Korpo Content Lab: Ja, sind wir raus dann.

Holger Zinn: Was man für die Landsmannschaften sagen kann, es gab natürlich im Dritten Reich Bünde, die ihre jüdischen Mitglieder nicht rauswerfen wollten. Also beispielsweise gibt es da eine längere Diskussion bei Ulmgard Hübingen. Es gab natürlich auch immer wieder die Situation, dass man gesagt hat, wir müssen uns jetzt sozusagen mit Leuten auseinandersetzen, die nicht unserem Anspruch, gesellschaftlichen Anspruch, akademischen Anspruch entsprechen. Also die meisten dieser NS-Studentenbundsleute haben ja nie richtig studiert, keinen Abschluss gemacht. Also wir in Marburg den, wie heißt der, Gerhard Totenhöfer, das ist der Onkel von dem CDU Totenhöfer, Bundestagsabgeordneten. der hat nie einen Abschluss gemacht. hat immer nur Politik gemacht. Den hat man an der Uni nur gesehen in Uniform und nie in der Vorlesung. solche, da hat man keinen Bock gehabt auf diese Leute. Und man hat natürlich auch den jungen Leuten, die dann in den Bündnissen, in den Kameradschaften waren, von den Althermschaften, vorgelebt. Aber auch das war üblich, wie das früher war. Und die Frage, Können wir es nicht so machen wie früher? Die wurde öfter gestellt, man denkt.

Holger Zinn: Und das führte dann dazu, dass eigentlich sowohl der Verband, der hat sich aufgehört, 36, und ich habe aus den Jahren 37, 38 und 39 habe ich Grußkarten in meiner Sammlung aus Coburg vom Verbandstreffen. Das wird dann in meinen Anführungsstrichen geschrieben. Also es trafen sich dann auch noch hunderte tatsächlich, als der Verband dann eben nicht mehr existierte in Coburg.

Holger Zinn: Wo es dann kippt, ist dann spätestens nach Stalingrad, dann ändert sich das sowieso alles. Also da ist die Studentenführung an den Hochschulen, naja wie soll ich sagen, nicht mehr handlungsfähig. Und dann hat man in Marburg Mensurfechten wieder, dann haben wir Marburg Kneipen, dann haben wir in Marburg auch wieder Couleur ab und zu mal. Die alten Herren laufen. In 42 hat man etwas gemacht. die Kameradschaft, da habe ich Fotos, da hat die Kameradschaftsleitung, Führung eigentlich korrekterweise, die alten Herren am Bahnhof abgeholt und hat mit einer, damit die beim Aussteigen aus dem Zug auch gesehen haben, wo ihre Bundesbrüder stehen, hatten eine Fahne dabei, also in den Farben des Bundes. Also da ist schon ein Schritt zurückgegangen. zurückgegangenen Worten. Insofern, das Dritte Reich war für uns eine schwierige Zeit, weil man auf der einen Seite sich angepasst hat, aber auch dann doch nicht so richtig weiter wollte. Halb sank man, halb zog es einen, halb wollte man nicht, halb hat man gesagt, es muss sein. Das ist so eine ganz schwierige Zeit. Das lässt sich auch an den Quellen ganz schwer dokumentieren, weil man natürlich nicht einen Bericht in die Verbandszeitung reingemacht hat, was man alles an kooperationsstudentischen Aktivitäten gemacht hat, sondern das merkt man relativ schnell. Die Verbandszeitungen kippen dann Richtung Politik.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Und noch schlimmer, mit eigentlich gar keiner Aussage. Also völlig belanglosen Sachen, Hauptsache die 16 Seiten sind voll geworden. Gut, selbstverständlich haben wir, wie in jedem Verband und wie in jedem Verein, auch den einen oder anderen dabei, der in expolierter Stellung im Nationalsozialismus war. Das lässt sich sozusagen nicht vermeiden, weil wir eben ein Akademikerverband sind. Und ja, da war es eigentlich so, dass der Akademiker auch angestrebt haben, auch in der Weimarer Republik, auch im Kaiserreich, natürlich in hohe Positionen zu kommen. Und es ist ja auch nachvollziehbar, wenn jemand in Weimarer Republik schon auf einer Führungsposition war, dann wird er einen Teufel tun und wird sagen, da verzichte ich drauf im Dritten Reich und dann wird er lieber Parteimitglied und macht dann seinen Job weiter. das ist immer so ein... Ich finde, ist die Geschichte des Dritten Reichs, wenn man sich anhand von offiziellen... die Kooperationsstunden, die Geschichte des Dritten Reichs, werden sie anhand von offiziellen Quellen rekonstruiert. Sieht das schon, ja, könnte ich schon sagen, übel aus, weil diese, dieses ganze Jubeln und Lob preisen schon nach 33 kurz danach. Das sind halt dann so offizielle Sachen oder dass man, dass man dann dem neu gewählten Führer gratuliert mit einem Doktor, mit einem mit einem, wie heißen die Dinger, Telegram, dass man das dann auch veröffentlicht. Ja gut, man hat sich der Situation angepasst. Das, was wirklich passiert ist, das kriegt man nur bedingt mit. Und ich sehe es, kenne jetzt zum Beispiel die Bundeszeitungen von verschiedenen Bünden, die haben einen offiziellen Teil. Und die letzten zwei Seiten, die man wegreißen kann, die sind perforiert auch.

Holger Zinn: die Kammer quasi abreißen, da steht aber das drin, was tatsächlich passiert ist. Wir hatten zwei Bundeszeitungen, eine offizielle und eine Mitteilungsplatte, was wirklich passiert ist. Und deswegen ist das, was man als offiziellen Quellen zieht, in der Regel eine Sache, da ist viel Fake dabei. Da hat man viel auch beschwemt und sich angebietert eigentlich auch.

Korpo Content Lab: Ja, ist auf jeden Fall.

Korpo Content Lab: Ja, es ist ja auch interessant, auch diese Komplexität der großen Grauzonen im Dritten Reich auch einfach zu sehen. Es ist einfach nicht immer nur in schwarzem und weiß. Ist gut, böse, sondern dass da halt auch viel arrangiert ist, dass da eine Lösungskonfliktstrategie an den Tag gelegt wird, in Modus operandi halt letztendlich zu finden. Das Ganze gipfelt ja jetzt endlich auch im Zweiten Weltkrieg. Du hast ja auch schon Stalingrad ja auch eben angesprochen. was ja auch dazu führt, dass Deutschland besiegt wird, besetzt wird und in Besatzungszonen aufgeteilt wird. Und vor allem die Bünde, die in den Gebieten Pomeran, Königsberg, Posen, Schlesien etc. pp. erstmal in den Westen fliehen und sich in der DDR, die sich ja danach konstituiert, ein verbindungsstudentisches Leben ja erstmal nicht möglich ist. Man hört zwar immer wieder von einzelnen Geschichten, wo sich dann ab den 60er Jahren ungefähr so was ähnliches wieder begründet, ob zum Beispiel die KDS TV Alemannia Münster ist, die ja auch ursprünglich aus Greifswald kommt, dort sozusagen eine zweite Niederlassung hat, weil Ende der 60er sich dort ja auch DDR-Studenten gefunden haben, die das Ganze wieder reaktiviert haben. Ich glaube, die Burschenschaft Salamandria hat auch so ihre Ursprünge in der DDR.

Holger Zinn: Ja, und da kommen wir nochmal zurück auf den Henner Hule, der das wunderbar dokumentiert hat. Und es gab immer wieder kooperationsstudentische Gedanken. Ich sammel Taschenliederbücher. Da habe ich das Taschenliederbuch der Freien Deutschen Jugend, FDJ. Und da sind so viele Studentenlieder drin, da ist Burschen heraus drin. ist unter anderem sinnlicherweise auch drin, die Gedanken sind frei. Also...

Korpo Content Lab: Hm?

Korpo Content Lab: Hm?

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Das passt irgendwie jetzt nicht so zu DDR, aber da sind viele Studentenlieder drin. es gibt natürlich auch, gut wir haben ja alle Bundesbrüder im Osten gehabt nach 1945, die aus welchen Gründen auch immer nicht umziehen wollten oder die die Notwendigkeit auch nicht gesehen haben, es gibt von den Verbänden, und da gehört auch die deutsche Landsmannschaft dazu, später Kovid-Convent, auch so Aktionen, dass man Weihnachtspakete in Osten geschickt hat. dass man sich die Bundesbrüder gekümmert hat im Osten. Es gab in Berlin sogar die Situation, dass von Landmannschaften und schon stark von Landmannschaften geprägt und anderen Kooperierten gemeinsam durchgeführt Fluchttunnel gegraben wurden. Da ist tatsächlich auch einiges passiert, aber da ging es nicht ... letztlich nicht die Politik, eher den Menschen, die in Freiheit leben sollen. Gut, ja, ganze Thema Drittes Reich ist ein schwieriges Thema. Das kann man natürlich, wenn man die offiziellen Publikationen das, ich sag mal so, wer die Quellen nennt, kann das gern machen. Weil da kann ich, wenn Quellen genannt sind, das entsprechend einschätzen. Wer die Quellen die offiziellen Publikationen der ist natürlich, der sieht natürlich, dass wir überzeugte Nationalsozialisten waren. Wenn ich aber das nehme, was der Schriftwechsel der Archive hergibt, wie man dann diskutiert hat, zum Beispiel Kameradschaftsleben zu vermeiden oder wie man versucht hat, die Bundesbrüder aus dem Reichsarbeitsdienst oder aus aus dem Wehrschwad rauszukriegen, dass man überhaupt noch Zeit hat für Bundesleben, das wird offiziell ja nicht diskutiert. Das steht nicht in der Verbandszeit. Also muss man dann schon auf die internen Quellen zugreifen und ich sag mal so, kann unsere Gegner haben, diese internen Quellen nicht, die können nur auf die offiziellen Quellen zugreifen und da kommen sie eben zu diesem Ergebnis.

Korpo Content Lab: Mmh.

Holger Zinn: Vielleicht sollte man sich mal zusammensetzen, mal die Quellen zusammenwerfen und mal im Rahmen eines Dialogs beide Arten von Quellen auswerten. Vielleicht kommt da mal was Spannendes und Interessantes raus.

Korpo Content Lab: Interessantes Forschungsprojekt auf jeden Fall. Lass es doch jetzt mal!

Holger Zinn: wäre interessant.

Korpo Content Lab: Lass uns mal das große Ereignis 51 besprechen und zwar die Fusion von den Turnerschaften mit dem Coburger Konvent. Du bist uns also mit den Landsmannschaften zusammen zum Coburger Konvent 1951. War das eine Notwendigkeit oder eine strategische Entscheidung?

Holger Zinn: Stell deine Frage oder klick hier.

Holger Zinn: Ja, das ist...

Holger Zinn: Das ist so hin und her. Ich sag mal so, es war eigentlich schon eine Notwendigkeit. Man muss immer sehen, wir haben in den 20er Jahren ein Riesenaufblühen. Da sind viele Bünde dabei, die gar nicht überlebensfähig waren. Hat es dann auch zerrissen relativ schnell über die Zeit des Dritten Reichs, die sind nie mehr aufgestanden. Das ist die eine Seite, dass man sagt, Wir haben einen Verband, der ist groß genug lebensfähig, der ist attraktiv und der ist zukunftsorientiert. Insofern war es eine Notwendigkeit. Auf der anderen Seite, man war sich schon oder man ist sich heute auch noch, sonst würde es nicht so gut klappen, sehr ähnlich. Ja, deswegen habe ich auch kein Problem zu sagen, das war auch ein gewisser Wille, der schon in den 20er Jahren erkennbar war. Also sonst hätte man ja nicht mit Freundschaftsabkommen geschlossen, sonst hätte man nie zusammen Veranstaltungen gemacht.

Korpo Content Lab: Entwickeltes!

Korpo Content Lab: Dann haben wir jetzt die Turnherschaften und die Landsmannschaften zusammen. Wie hat sich dann der Kopukker Konvent so geeinigt in der alten Bundesrepublik weiterentwickelt? Wie sah das in den 60ern, 70ern, 80ern aus?

Holger Zinn: Fangen wir mal ganz von an. wir haben natürlich manche Entscheidungen sind leicht gefallen. Also beispielsweise Coburger Konvent. Ja gut, es blieb uns ja nur nichts anderes übrig, als in Coburg zu tagen, weil Blankenburg war nicht zugänglich. Also Coburg ist dann da drin. Konvent, ja das hat man sich darauf geeinigt.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Ich weiß gar nicht, wie man dazu kam. Das ist mir auch noch nie untergekommen über die Namensfrage. Man hat ganz bewusst die Offenheit beibehalten. Kurbelkonvent der Landsmannschaft und Turnerschaften an deutschen Hochschulen. Und da hat man den deutschen Sprachraum betrachtet. Deswegen haben wir auch jetzt erstmal grundsätzlich kein Problem mit den österreichischen Hochschulen gehabt, weil es ein deutscher Sprachraum Und ja, man hat gemeinsame Grundsätze gehabt. man war mittelständisch, politisch, konservativ. Der Fechtstandpunkt war vergleichbar. Das Thema Sport, die einen waren ein bisschen mehr, die anderen ein bisschen weniger. Also da waren viele Überschneidungen da. Deswegen war das auch so eine Sache, wo ich sage, da ist man sich nicht so weit auseinander. gewesen. 48, also noch vor Gründung der Bundesrepublik, hat man sich in Coburg getroffen. Und zwar also die ersten Landsmannschaften, die haben dann wieder in kleinem Kreis angefangen. Das hat Wurzeln in Einzelpersonen. Es gab in Coburg sehr engagierte Landsmannschaften, die in den Bündn auch sehr rührig waren und die in Coburg gelebt haben und dort auch sozusagen Coburg mit aufbauen wollten.

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Ja, drauf, also dann gab es die Bundesrepublik schon, gab es die Situation, dass wir ein Treffen hatten im Herbst 1949, wo man sich getroffen hat, aus dem Ruhrgebiet heraus kommt sozusagen die Idee, da sind die ganz bekannten Namen, also die klassischen Landsmannschaften, die das Ganze dann auch später im CC weitergetrieben haben und auch die klassischen Turnerschafter, dann im CC weitergemacht haben. Das ist ist FE Nord, das ist Gerhard Bergmann, das ist Lothar Steuer und der da weiß ich im Vornamen nicht, der Herr Hungsberg von den letzten zwei von den Turnern. Das ist alles aus dem Ruhrgebiet. Das sind alles Leute, die Vereinigung Alter Landsmannschaft da im Ruhrgebiet waren, die Mitglied, die Vereinigung Alta Turnhörschaft an Rhein Ruhr, das ist so Bonn bis Düsseldorf, die Ecke, die haben sich schon gekannt. Man kannte sich beruflich, man kannte sich privat auch offensichtlich sehr gut und die haben dann schon mal darüber geredet, ob man nicht was machen könnte zusammen.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: Und das waren Leute, die waren in beiden Verbänden extrem angesehen. ... Zu dem zahmlichen Zeitpunkt waren das entscheidende Führungspersönlichkeiten. Das heißt, man hat dann entschieden, dass man 1950, da waren wir noch getrennt, haben beide beschlossen, lass uns mal reden. Wir wollen einen Verband gründen. Wir wollen sicherstellen, dass dieser Verband lebensfähig ist. Wir wollen auch die Dinge, die sich in der Zeit von 1918 bis zum Ende 36 verändert haben, kritisch reflektieren, wollen daraus Lehren ziehen und wollen einen zukunftsorientierten gemeinsamen Verband gründen. Das war so der Gedanke. Und das hat man, von Ende 50 bis Pfingsten 51 sozusagen erledigt. Die Vorarbeiten liefen da relativ schnell. Warum? Weil man beispielsweise jetzt nicht anfangen musste, neue Satzungen zu machen.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: sondern man hat die alten genommen und hat sie zusammengeführt. Das waren also Arbeitskreise, die haben sich Sonntagmittag getroffen und haben dann einfach gesagt, okay, bauen wir mal eine Satzung. Und es gab dann 51 Januar, Februar sozusagen die Ergebnisberichte in Arbeitstagungen. gibt es entsteht dann eine Arbeitsgemeinschaft Coburg und eine Arbeitsgemeinschaft Blankenburg, Landshaupt Coburg, Blankenburg, die Turner. Und da hat man dann bis Pfingsten, bis Ende März eigentlich schon gesagt, komm wir machen das, wir verschmelzen und mit mehreren Zielen. Wir wollen wieder aktive Kooperationen an den Hochschulen. Wir wollen, das ist das, wo wir ganz am Anfang schon mal drüber geredet haben, wieder in die Öffentlichkeit als Kooperationen. Wir wollen sozusagen das Altern-tum. gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. Wir wollen uns auch in die Entwicklung der Hochschulen einmischen, also die Hochschulpolitik, aber eben keine allgemeine Politik. wir wollen das, was man in den 20er Jahren erlebt hat mit Erlanger Verbände, Abkommen und so weiter, wir wollen diese Zusammenarbeit der Zusammenarbeit der Kooperationsverbände stärken. Deswegen ist der CC und seine Vorläufer in den 50er Jahren, Gesamtverband der alten Landsmannschaft, also der Vorläufer des AHLCC, hat zum Beispiel auch den CDA mitgegründet, federführend, weil man eben das Gespräch suchen wollte. Und wir sind heute noch, manchem vielleicht zu viel, manchem gerade ausreichend, wir sind heute auch noch immer im Dialog mit den anderen Verbänden, also

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: mit den Pflichtschlagenden Verbänden natürlich, was das Fechten angeht, mit den anderen Verbänden. Sind wir auch im Austausch. Das ist für uns auch eine wichtige Sache. Das gehört dazu. Und ja, dann entstand relativ schnell der Konsens, dass man das macht. Pfingsten 51. Da kommt dann der Punkt, wo man gemeinsam nochmal, wo man getrennte Tagungen macht, dort die Auflösung beschließt und dann wichtig ist, vielleicht zum Verständnis, es gab keine Gegenstimmen gegen diese Fusion und auch die Auflösung wurde einstimmig beschlossen, die Fusion wurde einstimmig beschlossen von beiden Verbänden und dann hat man sich zusammengesetzt und hat im Hofbräu in Coburg die erste gemeinsame Sitzung der Alternverbände gemacht.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Dann werden noch so paar Basics geklärt, was damals noch nicht war. Gutes Licht, es ist einfach der Zeit geschuldet und der Situation. Also Sportfest haben wir noch nicht gemacht, das kommt erst das Jahr später. Und am 12. Mai wird dann der Kuboje Konvent feierlich gegründet im Landestheater in Kuboje. Dort wo wir dann auch traditionell immer unsere Festakte haben, wenn es irgendwas zu feiern gibt. die 150 Jahre, da haben wir uns auf die Landsmannschaften berufen, 150 Jahre Kuboje Konvent. sind keine 150 Jahre, aber 150 Jahre Verband. der Landsmannschaften, die dann in den Kogolkonmet aufgegangen sind, haben wir auch dort gefeiert. das ist immer so ein, ja, das ist für unsere Festakte quasi ein wunderbarer Ankerpunkt. Das ist einfach so ein kleines, kleines Residenztheater eines thüringischen Landesfürsten. Das ist genau richtig für uns. da beim 150. war ich dabei. Klar, das lässt man sich nicht nehmen. Da spürt man schon diesen Geist des CC. Spürt man dann schon in Coburg das gut. Und wie gesagt, 52er Sportfest im späteren Dr. Eugs Stocke Stadion. Das ist ein Verbandsbruder, der ist verbunden mit der Firma Göbel in Röthenthal. Göbel Figur. Und der war einer der großen Förderer. Das Standort ist Coburg, ich habe den kennengelernt als junger Aktiver, da war der schon weit über 90 und der hat sich das immer nicht nehmen lassen, wenn man zur VACC kam, den armen Aktiven dann Essen und Trinken auszugeben. Das war für ihn so selbstverständlich wie sonst was. ja, also dann geht sozusagen das Ganze los. Der CC hat dann auch

Holger Zinn: etwas getan, über die 50er Jahre ganz massiv hat sich in den interkooperativen Verbänden stark engagiert. Also beispielsweise der erste Rhein-Main-Commerz, das ist eine kooperationsstudentische Großveranstaltung im Rhein-Main-Gebiet, der wurde im Kurhaus in Wiesbaden gemacht unter Führung des CC. und den gibt es bis heute leider nicht. Früher haben wir einen Wechsel in Wiesbaden und Frankfurt gemacht, leider nur noch in Frankfurt, weil in Wiesbaden die Personaldecke der Kooperationsverbände etwas dünn ist und wir deswegen auch nicht mehr mitmachen wollten. CC etabliert sich rasend schnell in der Struktur der interkooperativen Zusammenarbeit. Relativ schnell kommt auch etwas, erstes Freundschaftsabkommen mit der deutschen Sängerschaft. Dieses Freundschaftsverhältnis besteht bis heute noch. Mit der Sängerschaft haben wir dann auch immer sozusagen die einzige politische allgemeinpolitische Veranstaltung gemacht, also die Gesamtdeutsche Tagung. Denn der CC stand von Anfang an auch geprägt durch die Abtrennung von Blankenburg, die nicht mehr vorhandene Möglichkeit in Blankenburg zu tagen und die Nähe Koburgs zur Grenze hat immer gefordert von Anfang an, oder hat den Wunsch nach Wiedervereinigung des Deutschlands geäußert. Das ist einzige politische Forderung, die der CC je gestellt hat. Und da haben wir mit den Sängern immer die Gesamtdeutsche Tagung in Berlin gemacht. Und heute nach der Wiedervereinigung, ja, da ist es eben die Möglichkeit, dass wir uns in Bad Blankenburg wieder treffen, in der Landessportschule, dem ehemaligen Sportstadion des VC.

Holger Zinn: Das wir auch auf dem Greifenstein, das Ehrenmal für die verstorbenen Turnerschafter. Das ist sozusagen unsere zweite kleine Verbandstagung im Herbst. So klein ist die gar nicht. Also wenn man sich anguckt, wie viele da kommen, dann sind wir von der Größe her, Coburg ist mit Abstand die größte Verbandstagung und dann kommt Langenburg und dann kommt Eisenach und dann kommt Kösen. Also wir haben da sozusagen die die tholgerschaftlichen Wurzeln wieder voll aufgegriffen. Wir haben Zuwachs in den 50er Jahren, weil die Bünde brauchen dann teilweise auch eine Zeit, sich wieder zu gründen, gerade die, die aus dem Osten in den Westen abgewandert sind. Ja, und dann kommt sozusagen die Annäherung an die österreichischen Landsmannschaften, mit denen hat man schon so 53 wie mit den Sängerschaften ein Freundschafts... Abkommen gemacht und irgendwann nimmt man die dann auch in den CC auf. sind die mal, es geht auch so bisschen hin und her mit den Österreichern, aber die sind Teil unseres Verbandes. Dann ist erstmal Ruhe. Also CC entwickelt sich dann recht gut. Der CC ist ein, also ich sag mal so, da ist viel interne Arbeit. Man wächst zusammen. wächst insgesamt auch als Verband, Mitgliederzahlen steigen. Problematisch wird es dann erst wieder oder da tritt dann sozusagen der Verband und da gibt es im Verband einen Konflikt und der ist relativ klar festzumachen. Der ist nämlich Anfang der 70er Jahre, Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, wenn es ums Fechten geht. Auch da haben wir wieder Bünde, die sagen, hauptsächlich die Turnerschaften. Es waren eigentlich nur Turnerschaften, die dann gesagt haben, ja, wir überlegen uns das mit der Pflicht.

Korpo Content Lab: Ist das nicht der Marburger Kreis gewesen?

Holger Zinn: Das ist der Marburger Kreis. gibt es den Würzburger Kreis, der für die Pflichtmensur ist und den Marburger Kreis rund die Marburger Kreis deshalb, weil das Ganze auf dem Haus der Turnerschaft Filipina diskutiert wurde und die dann auch da federführend war. Filipina ist einer der engagiertesten Bünde im im VC der Turnerschaften gewesen und war da sinnlicherweise genauso engagiert, was die Diskussion das Fechten angeht. Wir als Nachbarn, wir sind direkte Nachbarn zu Philippinen, wir gehörten zum Würzburger Kreis, also da lief sozusagen die Fechtgrenze durch den Vorgarten. Durch den Garten, in dem heute Paugtauere stattfinden. Es war früher auch schon statt Freiluft-Paugtag zwischen Philippinen und uns, da ist so eine Terrasse auf dem Hang und da kann man ganz nett im Sommer fechten. So das ist also sozusagen Die Diskussion ums Fechten, die haben wir in allen Verbänden. Die haben wir den Wurschenschaften, haben wir bei dem Kurs immer verbunden mit gewissen Verlusten. Bei dem Kurs und bei uns ist es so, dass man Verbunde verliert, aber das Prinzip der Pflicht, man so beibehält. Die Wurschenschaften sind einen anderen Weg gegangen. Welcher Weg da besser war?

Holger Zinn: muss jeder für sich selbst entscheiden.

Korpo Content Lab: Weil man ja sagen muss, die deutsche Burschenschaft ist erst seit einem oder zwei Jahren auch wieder Pflichtschlagend. Die haben ja den Weg da zurück korrigiert. Die ADB zum Beispiel ist weiterhin fakultativ schlagend.

Holger Zinn: Es gibt natürlich verschiedene burschenschaftliche Verbände. Da ist es bei uns, bei den Kursen, den Landsmannschaften oder beim CC einfacher. Also es gibt da jetzt nicht noch andere landsmannschaftliche Verbände oder turner- schaftliche Verbände. Es gibt die schwarzen Turnverbindungen, also den ATB, aber das ist ja in den Anfangszeiten die Spaltung da und nicht erst in den 70er Jahren. Und mit denen haben wir auch keine Beziehung. Da ist ja auch keine Nähe da. Also insofern ist es so, dass wir die Mensurdebatte überstanden, gefestigt da raus. Also ich würde es mal so ausdrücken, das Thema Pflichtmensur ist bei uns im Verband keine Diskussion.

Holger Zinn: Wir haben klare Regeln. Der Verband sagt zwei Pflichtpartien. Wie viel dann jeder Ficht über die zwei hinaus ist jedem selbst überlassen. Also da gibt es diejenigen, die das Fechten als wichtiges Thema erachten, die dann deutlich mehr Partien haben. Und da gibt es Leute, die sagen, ja, zweimal hat gereicht.

Holger Zinn: zwei mal reicht. Man kann sich auch auf anderen Ebenen für den Verband, für den Bund engagieren. das ist so, ich sag mal so, es weiß jeder, was der andere gefochten hat, welche Zahl dann letztlich dahinter steht, ist sowas von egal. Wir definieren uns nicht darüber.

Korpo Content Lab: Hm.

Holger Zinn: Natürlich. ist es so, dass es da Legenden gibt, aber diese Legenden definieren sich darüber auch nicht. Das sind einfach Typen. Dass die einfach noch ein Partien mehr haben, das ist halt dann so.

Korpo Content Lab: Wie sieht es denn aus mit der Wiedervereinigung ab 1990?

Holger Zinn: Wiedervereinigung ist, das ist jetzt wieder eine Sache, da kommt das Persönliche dazu. Ich komme aus, genau gesagt, bin aufgewachsen in Neustadt bei Coburg. Da ist es so, dass man, egal wo man spazieren gelaufen ist, immer an die Grenze kam. Also das ist sozusagen, wenn wir Schulsport gemacht haben, hieß es ja, wir gehen laufen. Wir laufen hinten aus der Schule, hinter Ausgang raus, am Sportstadion vorbei und an der am Schlagbaum gebrannte Brücke. Das ist die Landstraße, die heute nach Sonneberg führt. Drehen wir rum und laufen zurück. Also ich quasi meine ganze Jugend verbracht an der Zonengrenze. Und wir Verwandtschaft in der ehemaligen DDR gehabt. Für uns war das Thema Wiedervereinigung immer ein Thema. Insofern bin ich da vielleicht der Falsche, weil ich das für mich aus dem Persönlichen immer als Pflicht gesehen habe, die Wiedervereinigung. stand damals auch, als bei uns die Grenze aufgemacht wurde, die ganze Nacht, da kann ich mich noch dran erinnern, kurz vor dem Abitur, stand ich dann mit zig Schulfreunden die ganze Nacht an der Grenze und habe das Ganze beobachtet, wie die Mauer bei uns oder der Schlagbaum gefallen ist. Insofern, für mich ist die Wiedervereinigung eines der wichtigsten Dinge, also einer der wichtigsten politischen Ereignisse in meinem Leben, weil es mir einfach Freiheit gebracht hat, persönliche Freiheit. Bei uns war immer alles nach Süden orientiert. Nach Norden ging nichts, nach Thüringen. Und für den Verband, wir haben auch immer gesagt, ja Wiedervereinigung ist uns wichtig, weil wir eben auch Bünde haben, die aus den aus den Hochschulorten der ehemaligen DDR kamen. Ja, und warum sollen die denn wieder zurück an ihre Hochschule? Der CC hat aktiv nach der Wiedervereinigung dies auch betrieben. Das war damals die Vorsitzende des AHCC, war damals die Vereinigung Alter Herren von Wiesbaden unter Federführung von Günter Kießling und von Hans-Helmut Theobald.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Die sind dann nach Osten, die sind kurz nach der Wiedervereinigung, die sich ins Auto gesetzt, sind nach Osten gefahren und haben Bünde aufgemacht. Oder haben mit Bünden diskutiert, ob sie wieder zurückgehen. Also das war für uns schon wichtig. Da gibt es auch sozusagen einen ersten Bruch in der Tradition von Coburg. Wir haben am Montag nach dem Kommerzfackelzug auf den Markt und dann gab es die Gedenkstunde. zur deutschen Einheit. Und mit der Wiedervereinigung heißt es bis heute Feierstunde der deutschen Einheit. ist dann auch die einzige und letzte politische Forderung des CC erledigt und wir sind sozusagen eigentlich dadurch komplett unpolitisch geworden als Verband. Natürlich versucht man an den Traditionsorten wieder aufzumachen. Es gibt Bünde, die kommen gar nicht auf die Idee, weil es an ihrem neuen Hochschulort gut geht. Ich wohne in Wiesbaden, über den Rhein rüber ist Herr Zynja, Herr Landsmannschaft Herr Zynja, Herr Halensis et Jenensis, also das ist die Fusion des Halenser und der Jenenser Herr Zynja, ja die wollen nicht mehr zurück. Die haben ein Haus in Mainz, die haben ein neues Haus.

Korpo Content Lab: Mmh.

Holger Zinn: in Mainz, die haben eine gute Aktivitas, die sind im nächsten Jahr Präsidierende des CC. Was sollen die denn bitte in Halle oder in Jena? Also die sind jetzt in Mainz verankert. Andere Bünde sind zurückgegangen oder haben wieder aufgemacht nach gewisser Zeit. Wir sind in der ehemaligen DDR vertreten. Ja, das ist auch gut so.

Korpo Content Lab: Das ist ja für viele Bünde auch keine Realität. Ich kenne auch zwei in der näheren Umgebung hier. Die sind so etabliert in ihrem Bereich, also in ihrer Stadt. Da stellt sich gar nicht mehr die Frage, an den ursprünglichen Ort zurückzugehen. Man muss auch historisch betrachtet. Die sind dann auch teilweise in diesem Exilstatus, wie sie es ja selber mal sagen, länger verortet, als sie es ja eigentlich in dem ursprünglichen Hochschulort teilweise waren.

Holger Zinn: Man hat ja teilweise gar keine alten Herren, an dem alten Hochschulort studiert haben.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: Es gibt Bünde, sind zurück, also zum Beispiel Landsmannschaft Renanjan-Yena, die haben in Marburg ihren Standort gehabt, die haben in Marburg alle Zelte abgebrochen und sind zurück nach Jena. Es ist natürlich für jemanden, der Marburg als Hochschulort und Studienort hat, schwierig. Der hat mit der Alma Mater Jenenses nichts zu tun. Da muss man sich auch erst dran gewöhnen, aber das scheint zu klappen. Warum nicht?

Korpo Content Lab: Mmh.

Korpo Content Lab: Dann kommen wir jetzt.

Holger Zinn: Ja, jetzt ist dort natürlich bei Renania noch ein Sonderfall. Deren altes Marburger Haus ist auch noch weggerissen worden. Insofern gibt es da gar keinen Bezug mehr zum Marburg. Also die haben das tatsächlich konsequent durchgezogen. Und Wiedervereinigung hat natürlich auch den Vorteil gehabt, wir haben dann Blankenburg als Tagungsort für uns wieder entdeckt. Wir machen dort Fechtveranstaltungen, also Fecht-charchierten Tagungen, ist einmal in Marburg, einmal in Blankenburg im Jahr. Wir machen dort Greifenstein-Tagungen. Also so eine Bildungsveranstaltung des CC.

Korpo Content Lab: Da findet man mich dieses Jahr auch.

Holger Zinn: Also das ist eine schöne Veranstaltung und man ist überrascht, wie viele dann doch auch dorthin fahren. Also das ist quasi ein kleines Verbands treffen nochmal. Und ich finde es wichtig, dass wir, obwohl ich Landsmannschaft bin, auch an den Wurzeln der Turnerschaften arbeiten und diese pflegen. Und wir haben das große Glück, haben da einen Traditionsraum.

Korpo Content Lab: Mmh.

Holger Zinn: Das Stadion gehört uns, eigentlich ist auf 99 Jahre irgendwie an den Landessportbund Thüringen vermietet oder verpachtet, aber wir haben dort Nutzungsrechte. Das ist eine schöne Sache. Also ich finde es gut. Ich kann mich daran erinnern, mein erstes Mal Bad Blankenburg war der Heiligabend 1989. Da wollten wir eigentlich nur mal testweise über die Grenze fahren.

Korpo Content Lab: Hm?

Holger Zinn: mehrere bundesbrüder aus dem kurburger land und dann sind wir tatsächlich bis blankenburg gefahren und haben dann das erste mal auf dem greifenstein gestanden und haben uns das denkmal der der turne angeguckt und haben uns mal einen blick ins tal auf auf bad blankenburg gegönnt und sind dann wieder nachdem er meine eltern ich habe damals noch bei meinen eltern weihnachten gefällt die waren total ja Ich will mal sagen, Ihnen sorge, wo denn das Kind bleibt. Es damals noch keine Handys. Das haben wir auch falsch eingeschätzt. Die Straßen waren damals noch schlechter. Dann sind wir mal nach Plankenburg gefahren und haben uns das angeguckt. Gut, das war mein erstes Bad Plankenburg sozusagen.

Korpo Content Lab: Das ist auch schön.

Holger Zinn: Und das gehört also heute auch dazu, dass man eben diesen zweiten Standort genauso pflegt wie den ersten Standort.

Korpo Content Lab: Sehr schön. Ja Holger, dann lass uns doch langsam mal zum Schluss kommen. Was wünscht du dir für die Zukunft der Landsmannschaft?

Holger Zinn: Ich finde das in Ja gerne.

Holger Zinn: Nein, nicht die Zukunft der Landsmannschaften, sondern für die Zukunft des Kovaya-Konvents. Der Kovaya-Konvent soll so bleiben, ist, weil er gut ist. Wir haben unendlich viele Menschen, die auch unendlich viele Ideen einbringen, die aus verschiedensten Regionen der Welt kommen, die verschiedenste Meinungen haben und trotzdem haben wir die alle unter einem Hut. Trotzdem sind wir als Verband Weitestgehend geschlossener Verband, 100%. Es gibt immer den einen oder anderen, der was anders machen will. das liegt vielleicht auch so bisschen an meiner Herkunft. Also dieses Koalitionskonvent wünsche ich mir als weiter existierend, als geschlossen Einheit, als einen zukunftsorientierten, aber traditionbewahrenen Verband. kann man glaube ich so sagen. Bleibt so wie ihr seid und entwickelt euch vorsichtig weiter. Das wäre also mein Wunsch an das Ganze, an den Verband und ich glaube auch, das im Verband so gesehen wird und so auch angegangen wird. Natürlich müssen wir mit den Erscheinungen der Zeit

Korpo Content Lab: Sehr schön.

Holger Zinn: kämpfen. ist nicht mehr normal, dass man aktiv wird. Es ist wir haben einen Wandel an den Hochschulen. Ja, wir müssen sehen, dass wir irgendwo unsere Existenz sichern. Aber ich bin mir da relativ sicher, dass das klappt. Und ja, wie das weitergeht, das wäre ein eigener Podcast, dass man sagt, wir machen mal Szenario Rechnungen für das Thema. Wie sehen Kooperationen 2050 aus?

Korpo Content Lab: ist es gar nicht mehr so weit entfernt, wie man denkt.

Holger Zinn: ist eigentlich 2035. Wir müssen mal die Alterspyramiden angucken. Da reicht schon 2035.

Korpo Content Lab: Also wir sind ja jetzt schon näher an 2050 dran als an das Jahr 2000. Also das ist erschreckend.

Holger Zinn: Also...

Holger Zinn: Ja, das ist ja eben das Schlimme. Ich merke selbst bei mir, ich werde langsam alt. Ich hatte neulich eine Einladung der Universität Marburg bekommen zur Verleihung der Urkunde für die 25 Jahre Promotion. Also 2000 meine Promotion abgeschlossen. Jetzt gibt es da irgendwie eine Veranstaltung im Herbst. 25 Silbernes Promotionsjubiläum. Ich komme mir so langsam alt vor. Und wenn man dann sieht, das ist natürlich so eine Sache. Das hätte man früher nie gedacht, aber die Aktiven könnten meine Kinder sein. da ist halt, da ist man halt eine Generation, hat man eine Generation seines Lebens oder einen großen Teil seines Lebens in dem Lebensbund verbracht, in dem man sich ausgesucht

Korpo Content Lab: Das war's.

Holger Zinn: Wie heißt es im Lied? Und jung du trotzdem mit den Jungen, dann war es recht, dann stirbst du nie. Also, ist eine coole Sache.

Korpo Content Lab: Absolut. Das ist beste Zeit des Lebens, muss ich sagen.

Holger Zinn: Ja, man muss sagen, man kann immer wieder zurück eintauchen in diese beste Zeit. Ich muss nur auf ein Haus. Und das kann ich dann auch noch überall in Deutschland. Ich ich jetzt sitze in Wiesbaden, mein Bund ist weiter weg als Mainz, und wenn ich sage, ich habe heute Abend Lust, Kooperationsstudenten zu erleben, ja warum gehe ich denn, dann kann ich mit dem Bus nach Mainz Brauche ich nicht mehr ein Auto. Das ist etwas, was uns als Kooperationsstudenten insgesamt ausmacht. Was spannend ist als Kooperationsstudenten, dass wir überall im deutschsprachigen Raum eine Anlaufstelle haben. Ja, und wenn es keine Landsmannschaft gibt, dann guckt man einfach was oder keine kleinen CC-Bund gibt, da guckt man einfach, was es sonst noch gibt. Ich sag mal so als bis zum Alter her ist man da sowieso etwas entspannter. Da kann es durchaus sein, dass man zu einem Stammtisch geht, irgendwo in der Fremde, wo man dann Leute trifft, die ganz anderen Verbänden angehören. Oder umgekehrt. Ich kann mich noch dran erinnern, ich bin nach Wiesbaden gezogen, 2000. Mittwoch war Umzug, Donnerstag haben wir Wohnung eingeräumt. Und dann habe ich bei uns in der Verbandszeitrift damals den CC-Blättern geguckt, ob es denn so etwas gibt wie eine VACC Wiesbaden, also einen örtlichen Alternverein, und ihr traf sich dann jeden Freitag, da bin ich einfach hingegangen. Ja, und schon hat man Kontakte in der neuen Stadt. Das ist etwas, was durch nichts zu ersetzen ist. Das macht das Kooperations-Studententum gut.

Korpo Content Lab: Mhm.

Holger Zinn: und wie soll man sagen, spannend und wir nutzen es noch viel zu wenig. Das was man uns vorwirft, das Netzwerken und das Geklüngeln, das machen wir viel zu wenig.

Korpo Content Lab: Da geht noch was, auf jeden Fall.

Holger Zinn: Da geht noch was, ja. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen und das sollte man auch als, egal welchen Verband das alter Herr hat, immer im Auge behalten. Vielleicht kann man jemandem bisschen helfen.

Holger Zinn: Hab ich gern gemacht. Das ist, ich sag mal so, es macht ja auch Spaß, sich mit den Themen zu beschäftigen. Und du bist ja auch ein angenehmer Frager und angenehmer Interviewpartner. Deswegen ist das das eine Kleinigkeit gewesen.

Korpo Content Lab: super. Dann ihr da draußen, geht mal wieder bummeln auf anderen Häusern, das ist auch schön. Bis dahin macht's gut. Ciao!

Holger Zinn: kann ich nur zustimmen. Danke fürs Gespräch.

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